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Predigten zu 2. Samuel 12,29
David stritt wider Rabba und gewann sie
Nach Davids schwerem Fall, hätte eine solche Eroberung unmöglich scheinen können. Wir hätten uns kaum verwundert, wenn uns gesagt worden wäre, dass von jetzt an, sein sieghafter Lauf aufgehalten worden wäre. In diesem Gedanken liegt aber eine falsche Auffassung davon, wie Gott die Bußfertigen behandelt. Wo Er wahre Reue, Bekenntnis der Sünde und Glauben findet, da vergibt Er nicht nur, sondern nimmt das verirrte Kind wieder auf, lässt es seine Gnade aufs neue erfahren und gibt ihm wieder Gelegenheit, Ihm zu dienen. Jesus zeigte sich nicht nur dem Apostel wieder, der Ihn verleugnet hatte, sondern gestattete ihm aufs neue das traute Verhältnis der Gemeinschaft mit Ihm, und gab ihm sogar den Auftrag, seine Schafe und seine Lämmer zu weiden.
Wir treffen zuweilen solche innerlich abgefallenen Christen, die an der Möglichkeit der Vergebung ihrer Sünden zweifeln; oder wenn sie wagen, sich diese anzueignen, so geben sie doch die Hoffnung auf, je wieder ihre frühere Stellung einnehmen zu dürfen. Doch nur wer sich weigert, die völlige Liebe Gottes im Glauben zu erfassen, bleibt zurück. Setzen wir doch ein vollkommenes Vertrauen auf die vergebende und zurechtbringende Liebe Gottes, so dass wir es wagen dürfen zu glauben. Er werde uns wieder an unseren verlorenen Posten setzen, und uns wie ehemals den Sieg gewähren. „So wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend“ (1. Joh. 1,9).
So wie David seine Sünden bekannte, da kam mit Blitzesschnelle Nathans Antwort: „Der HErr hat deine Sünden weggenommen;“ und als Joab den Bericht sandte, dass Rabba fallen werde, da wurde David die Ehre des endlichen Sieges dennoch zu teil, obschon diese so eng verknüpft war mit Urias Tode. Wo die Sünde mächtig geworden ist, da in die Gnade noch viel mächtiger geworden. Wage doch, dies zu glauben.