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Predigten zu 2. Mose 3,2

"Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche; und er sah: und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt."

Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Busch. Und er sah, dass der Busch mit Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde." 2.Mose 3,2

Das Empfangen der höchsten Gottesoffenbarungen war immer ein bestimmtes Erleben Gottes. Wohl waren die Mittel, die Gott wählte, sich seinen Knechten zu offenbaren, sehr verschieden und mannigfaltig. Einem Mose enthüllte der Herr sich zunächst in einem Dornbusch. Jesaja erfasste seine Berufung zum Gottespropheten auf Grund einer Schau. Einem Jeremia wurde es eines Tages rein innerlich zu einer unwiderstehlichen Gewissheit, dass der Herr ihn bereits, ehe er geboren sei, zum Propheten ersehen habe. Auf welchem Wege der Prophet eine Offenbarung von Gott empfing, war das völlig Untergeordnete. Als Mose seinen Gott erst ohne Dornbusch verstand, hat der Herr nie mehr auf diesem Weg mit seinem Knecht verkehrt. Später redete Er vielmehr mit ihm, wie ein Freund mit seinem Freunde redet. Freunde Gottes verstehen ihren Gott auch ohne Dornbusch.

Ja, man darf wohl sagen, je näher der Prophet innerlich seinem Gott stand, je zarter sein Ohr für die Sprache Gottes wurde, desto mehr trat das Mittelbare in der Offenbarung zurück. Je reicher das Maß des Geistes war, mit dem der Prophet sich von Gott gesalbt sah, desto unmittelbarer wurde auch sein Verkehr mit Gott, desto klarer sein Verstehen Gottes. Jesaja lässt sich sein Ohr jeden Morgen öffnen und hört auf die Sprache Gottes wie ein Jünger. Je ferner jedoch der Prophet zunächst Gott stand, desto grobsinnlicher mussten mithin auch die Mittel sein, durch die Gott sich ihm zu offenbaren vermochte.

Daher sprachen auch einst die Propheten im Blick auf das Große und Göttliche, das sie zu künden hatten, als vom Erlebten. Sie redeten nie von Offenbarungen, wenn ihnen solche nicht zuvor von Gott anvertraut worden waren. Sie waren immer nur insoweit Prophet, als sie sich durch eine direkte Offenbarung zum Propheten bevollmächtigt sahen. Im Gegensatz dazu standen die falschen Propheten. Sie stahlen Gottes Wort, gaben weiter, was ihnen nie als eine Schau anvertraut worden war. Sie redeten in den Worten der Vollmacht anderer Gottesknechte. Anstatt dass sie auf die Sprache Gottes lauschten, hing ihr Ohr am Mund des Volkes. Sie gingen hinter ihrem Volke her, anstatt wie ein Programm Gottes vor ihrem Volk zu wandeln. Sie hatten nicht vor Gott gestanden, bevor sie dem Volk weissagten. Daher fehlte ihrem Leben und ihrer Botschaft auch die innere Autorität und Beglaubigung der Gottgesandten.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Das Geheimnis der Anbetung

Sehen wir einmal, was Mose erfahren hat, als er das Feuer erblickte, das in dem Dornbusch brannte, ohne ihn zu zerstören. Mose zögerte nicht, kniete vor dem Busch nieder und betete Gott an. Mose betete nicht den Busch an; es war vielmehr Gott und Seine Herrlichkeit, die in dem Busch erschienen, und diese betete Mose an! Das ist eine unzulängliche Beschreibung; denn als das Feuer von dem Busch wich, war es wieder nur ein gewöhnlicher Busch.

Aber der Mann Jesus Christus ist immer und ewig der Sohn. Von der Fülle dieses Geheimnisses wurde nie abgewichen - außer in jenem furchtbaren Augenblick, als Jesus schrie: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? « (Matthäus 27,46). Der Vater wandte sich einen Moment vom Sohn ab, als der Sohn jene ungeheure Masse von Sünde und Schuld auf sich nahm und am Kreuz nicht für Seine, sondern für unsere Sünden starb. Gottheit und Menschheit waren nie getrennt, und beide sind bis heute in diesem einen Mann vereinigt. Wenn wir vor Ihm knien und sagen: »Mein Herr und mein Gott, Dein Thron, o Gott, besteht für immer und ewig!«, dann sprechen wir mit Gott!