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Predigten zu 2. Mose 38,8
Er machte das Handfass von Erz, aus den Spiegeln der Weiber, die an der Tür der Hütte des Stifts dieneten
Das war eine gute Benützung dieser Spiegel. Die Frauen hatten offenbar so viel Eifer bei der ihnen zugeteilten Arbeit, dass ihnen dafür kein Opfer zu groß war. Für uns selbst wollen wir daraus die Lehre entnehmen, auf zu genaue Beobachtung unsrer selbst zu verzichten.
1. Der Spiegel dient zur Selbstprüfung
Beständig halten wir unserm inneren Leben den Spiegel vor, um seine Entwicklung und Tätigkeit zu untersuchen. Unsre Finger fühlen viel zu oft nach dem Puls; die Aufmerksamkeit der Seele richtet sich auf sich selbst, und leider geht unser Forschen nach Symptomen häufig so weit, dass dadurch die gefürchteten Krankheiten wirklich entstehen. Natürlich tun wir wohl, auf der Hut zu sein, wo offenbares Übel sich regt; aber wir müssen uns in acht nehmen vor einer krankhaften Zergliederung unsrer selbst, denn eine solche Beschaulichkeit zieht unsre Blicke ab von der Person Jesu und von der Erfüllung unsrer Pflichten.
2. Die Gefahren der Untersuchung unsrer selbst
Wenn wir uns in die Tiefen unsers Wesens versenken, so verfehlen wir den Blick auf das Angesicht Jesu. Sich selbst beobachten heißt, sich in ein Netz von Schwierigkeiten und Enttäuschungen verwickeln. Eine Krankheit wird nicht geheilt dadurch, dass man unablässig nach ihren Anzeichen forscht.
3. Die Heilung
Jene Frauen waren so sehr beschäftigt mit dem Dienst der Stiftshütte, dass sie leicht ihrer Spiegel entbehrten. Gehe aus dir selbst heraus: Suche etwas zu tun für Gott und deine Mitmenschen: trachte nach der Reinigung von allen Flecken der Sünde im Blut Jesu, und suche den Mittelpunkt deines Lebens in Gott und Seinem großen Erlösungsplan, – so wirst du die Gewohnheit krankhafter Selbstbeobachtung fahren lassen. Für einen Blick auf dich selbst, schaue zehnmal auf Jesum: „Er heilet alle deine Gebrechen.“