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Predigten zu 2. Mose 24,11
Da sie Gott geschauet hatten, aßen und tranken sie
Dies ist eine prächtige Zusammenstellung und wir tun wohl, ihr nachzukommen.
1. Einige essen und trinken und schauen Gott nicht
Sie sind ganz von den sinnlichen Genüssen eingenommen. Ihr einiges Verlangen gipfelt darin: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns klei den? Aber den Gott, in dessen Hund ihr Odem ist, der alle ihre Wege leitet, den verherrlichen sie nicht. Seien wir auf der Hut; von solchen, die sich Christen nannten, musste der Apostel sagen: der Bauch ist ihr Gott.
2. Einige schauen Gott und essen und trinken nicht
Sie betrachten Gott mit solcher heiligen Furcht, dass sie Ihn ganz von den gewöhnlichen Vorgängen des Lebens ausschließen. Sie ziehen eine scharfe Grenzlinie zwischen dem, was himmlisch und dem was irdisch ist, zwischen Sonntag und Werktag, zwischen dem was Gottes ist und dem was s i e angeht. Diese Scheidung zwischen der Religion und dem täglichen Leben ist der wahren Frömmigkeit sehr hinderlich, sollte diese doch das Bindeglied sein, zwischen den gewöhnlichsten Einzelheiten des natürlichen Lebens und dem Dienste Gottes.
3. Einige schauen Gott und essen und trinken
Von den alltäglichsten Beschäftigungen ihres Berufs wenden sie ihre Blicke hinauf zum Angesichte Gottes. Sie befolgen des Apostels Ermahnung: „Ihr esset nun oder trinket, so tut es alles zu Gottes Ehre.“ Ach, dass wir doch die Gnade hätten, das Anschauen Gottes, mit jedem gewöhnlichen Ereignis in Verbindung bringen zu können, immer vor Seinen Augen zu wandeln, in der rückhaltlosen Fröhlichkeit kleiner Kinder in der Gegenwart ihres Vaters. Vor Jesu Augen schweben Ist wahre Seligkeit, Ein unverrücktes Leben Mit Ihm schon in der Zeit Nichts können und nichts wissen Nichts wollen und nichts tun, Als Jesu folgen müssen Das heißt in Frieden ruhn.