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Predigten zu 2. Mose 23,22
Ich will Deiner Feinde Feind sein
Es ist ein höchst tröstlicher Gedanke, dass der Engel des Bundes uns immer vorangeht. Auf unserm Gang durch die Wüste erkennen wir, wenn auch den Augen anderer unsichtbar, Seine Gestalt, und erfahren, dass Seine starke Hand unsern Pfad ebnet. Seien wir nur sehr sorgfältig, Ihn nicht durch Ungehorsam zu betrüben, dass wir unsern mächtigen Siegeshelden nicht von der Seite verlieren. Nur wenn wir Seinem leisesten Flüstern pünktlich gehorsam sind, haben wir die Gewissheit, dass Er das Unrecht, das uns von der Hand unsrer Feinde widerfährt, rächen wird.
Hast du Feinde? So sei vor allem dessen gewiss, dass sie dich nur um der Wahrheit willen hassen, weil die Finsternis das nicht ertragen kann. „Wer ist, der euch schaden könnte, so ihr dem Guten nachkommt? Und ob ihr auch leidet um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht und erschrecket nicht.“ Aber hüte dich, dass du selbst keinen Hass noch Rachsucht gegen die Feinde in deinem Herzen nährest; denke vielmehr daran, wie unglücklich die sind, deren Herz voll ist von Eifersucht, Neid und Bitterkeit. Habe Erbarmen mit ihnen und bete für sie. Wenn wir recht zu Gott flehen, werden wir viele neue Feinde bekommen. Alle, die Ihn hassen, werden auch uns hassen; dies gereicht uns aber eher zur Ehre als zum Gegenteil. Wer den Hausherrn verunglimpft hat, wird auch gegen die Knechte feindselig sein. Wenn aber unsre Sache mit Gottes Sache eins ist, Seine Feinde die unsern sind, dann sind auch unsre Feinde die Seinigen und Er nimmt es mit ihnen auf. Er stellt sich zwischen uns und ihren Hass. Er wird uns nicht ihren Händen überlassen, sondern uns zum Recht verhelfen und eine Erlösung schaffen.