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Predigten zu 2. Korinther 5,20
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Wie sollte ich die Aufforderung: sei mir Gott versöhnt, nicht hören? Hat es denn Verstand, mit Gott zu streiten? Will ich stärker sein als Er, will ich Ihn besiegen? Versöhnt mit Gott, das ist nicht nur das Ende unseres Elends, das ist der Aufstieg in die Kraft und Herrlichkeit. In Gottes Frieden leben als Gottes Freund, du kannst, Herz, nichts Größeres verlangen. Aber es klingt so unglaublich, so übermenschlich, dass wir versöhnt sein könnten mit Gott, und daran erkennen wir, wie nötig uns die Versöhnung mit Gott ist, dass wir wirklich gegen ihn sind, in der Tat ihn fliehen, fürchten und mit Ihm hadern. Wir verspüren alle in uns die Lust, uns für die große und laute Schar anwerben zu lassen, die ruft: Gott ist tot, der Gott der Patriarchen und Propheten, der Gott und Vater Jesu, der Gott der Christenheit; einst glaubten sie an ihn und meinten, sie hätten Sein Wort gehört und Seine Werke geschaut; doch nun ist dies alles in die Vergangenheit hinabgesunken. Vor diese Schar tritt Paulus und sagt ihr: ihr streitet gegen Gott und wünscht, er sei verschwunden: lasst euch versöhnen mit Ihm. Dazu zeigt er uns Jesus am Kreuz; dort, sagt er, hat Gott dich mit Sich versöhnt. In den Frieden mit Gott kann ich aber nur gelangen, wenn mein boshafter Wille stirbt. Sich mit Ihm versöhnen heißt, der Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit entrinnen; denn mit dieser versöhnt sich Gott nicht. Kann ich lassen, was vor Gott verwerflich ist? Sieh Jesus an, sagt mir Paulus,, wie Er sein Kreuz trögt. Er ist der Sünde wegen gestorben, damit deine Sünde tot sei, weil er lebt und dich im Glauben unter seine Macht und Wirkung stellt. Bekehren kann ich mich nicht, wenn mir nicht Vergebung gewährt ist. Steht meine Schuld vor Gott mit ihrer mich verklagender Macht, was hilft mir dann all mein frommes Bemühen? Sieh Jesus an, sagt Paulus, an seinem Kreuz; dort siehst du den, der vergibt. Denn dazu hat er das Kreuz getragen, damit er dir vergeben kann. Ich kann aber nur dann im Frieden mit Gott leben, wenn ich mich in seine Regierung ergebe und willig leide, was mich beengt und plagt. Wie soll ich leiden und sterben, ohne dass daraus ein Aufruhr gegen den entsteht, der mich ins Leiden stellt? Sieh Jesus an, sagt mir Paulus, wie Er gelitten hat. Er litt und pries den Vater und machte aus der Gottverlassenheit die Offenbarung der göttlichen Herrlichkeit. Bist du nun versöhnt mit Gott?
Der Tatbeweis dafür, dass Gott uns verzeiht, bist Du, Herr Jesus Christ. Unsere Sünde und Schande, unser Leiden und Sterben nahmst Du auf in Dein Werk und hast es in Segen verwandelt. So hast Du an das Licht gebracht, was mit uns geschieht, weil Gott uns vergibt. So vergib mir alles, was sich in mir gegen Dich sträubt und den Unfrieden meiner Seele offenbart, damit ich es erfasse und bewahre, dass ich versöhnt bin mit Dir. Amen.