10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu 2. Korinther 5,18
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Christus überbrückte die Kluft zwischen Gott und Menschen
Paulus machte den Athenern Mut, indem er sie daran erinnerte, dass Gott nicht fern von einem jeden von ihnen war, dass Er es war, in dem sie lebten, sich bewegten und all ihr Wesen hatten. Doch denken Ihn sich die Menschen weiter entfernt als den fernsten Stern. In Wahrheit aber ist Er uns näher, als wir uns selbst sind! Aber wie kann der überführte Sünder die breite moralische Kluft überwinden, die ihn von Gott trennt, wie er es so deutlich spürt? Die Antwort lautet: Er kann es nicht. Aber die Herrlichkeit der christlichen Botschaft liegt darin, dass Christus es tat! Durch das Blut Seines Kreuzes hat Er Frieden gemacht, um alle Dinge mit sich selbst zu versöhnen: »Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leib Seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen« (Kolosser 1,21.22). Die Neue Geburt macht uns zu Teilhabern der göttlichen Natur. Von da an beginnt das Werk der Veränderung all dessen, was uns von Gott unterscheidet. Von da an beginnt der Prozess der Heiligung durch das Wirken des Heiligen Geistes, bis Gott zufrieden ist. So lautet die Theologie zu dieser Frage. Aber selbst die wiedergeborene Seele kann manchmal darunter leiden, Gott so weit weg zu empfinden. Schaffe alles Böse fort, glaube – und das Gefühl der Nähe wird wiederhergestellt. Wichtig ist: Gott war niemals weg!
Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Angesicht; und wir werden verkläret in dasselbe Bild, von einer Klarheit zu der andern, als vom Herrn, der der Geist ist.
Mose war vierzig Tage und vierzig Nächte mit dem Herrn auf dem Berge und als er herabkam, glänzte sein Angesicht, so dass er es verdecken musste, den Kindern Israels gegenüber, weil sie sich fürchteten. Sein Angesicht glänzte vom Schauen der Herrlichkeit des Herrn auf dem Berge. Dieser Glanz Moses war aber ein vorübergehender, wenn wir ihn auch nicht nur einen äußerlichen nennen dürfen, da Mose in jenen 40 Tagen gewiss auch innerlich viele Lebenseindrücke bekam. In Christo ist uns die Herrlichkeit des Vaters erschienen und wir sehen seine Herrlichkeit, wenn wir ihn anschauen in seinem Wort. Wir sollen ihn anschauen mit aufgedecktem Angesicht, mit offenem, unverhülltem Auge. Was verdeckt unser Auge? Der Unglaube, die Stumpfheit, die die Sünde bewirkt, das Liebäugeln mit noch irgend einer Sünde. Wir können Christum nicht mit völlig aufgedecktem Angesicht anschauen, so lange unser Auge nicht von aller Sünde abgewendet ist. Mache mit Letzterem ganz Ernst und schaue auf deinen Heiland, wie er im Worte vor dir steht. Tue es mit aufgeschlossenem Sinn, mit innigem Verlangen, in sein Bild verklärt zu werden. Du bist ja von Ewigkeit her dazu bestimmt, ihm ähnlich zu werden. Je mehr du ihn anschaust, je mehr du dich innerlich zubereiten lässest, sein Bild in dir aufzunehmen, je mehr du ihm stille hältst, desto mehr wird durch den Geist Jesu seine Herrlichkeit dir mitgeteilt; die Herrlichkeit seiner Demut, seiner Sanftmut, seiner Liebe. Das ist unseres Lebens einziges Ziel. Werden wir ganz stille, und nehmen wir uns Zeit zum Anschauen Jesu. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass nur der Geist Jesu uns sein Bild einprägt.
Herr! ich beuge mich anbetend vor Dir. Mache mich stille und gib mir klare Augen, Dich zu schauen. Amen
Das alles von Gott
Der ganze herrliche Inhalt des Evangeliums ist dem Herzen Gottes entsprungen. So dass wir mit dem Psalmisten sagen können: „Alle meine Quellen sind in dir."
Dass wir einen Bau haben, ein Haus nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel, und das wir beziehen dürfen, wenn das irdische Haus dieser Hütte zerbrochen wird; – die Gewissheit, dass dies Sterbliche verschlungen werde vom Leben bei der glorreichen Wiederkunft Jesu; dass wir den Geist empfangen haben, als Pfand unserer zukünftigen Herrlichkeit; – dass wir einmal daheim sein werden bei dem HErrn; dass einer für alle gestorben ist, damit die Herrschaft der Selbstsucht aufhöre, und die da leben, von nun an nicht mehr sich selbst leben sollen, sondern Ihm; dass es möglich ist, eine neue Kreatur zu werden in Christo; dass Gott bereits versöhnt ist mit der ganzen Sünderwelt, und nur noch darauf wartet, bis sie sich mit Ihm versöhnt; dass Er uns das Amt der Versöhnung aufgetragen und uns zu Botschaftern an Christi statt gesetzt hat; dass es möglich ist, die Gerechtigkeit zu werden, die vor Gott gilt – alles dieses ist aus dem Herzen Gottes uns zugeflossen.
Ach, dass der Horizont unserer Seele weit genug würde, um alle diese Liebe zu fassen! O der unaussprechlichen Wunder Gottes! Was wird es sein, in den Himmel versetzt zu werden, in die herrlichen Gärten des Paradieses! – Aber gerade die Größe des uns angebotenen Kleinods wird unser Urteil erschweren, wenn wir es geringschätzen, und uns davon abwenden. Die Männer, die ihres Königs Einladung verachteten, mussten es erleben, dass ihre Stadt verbrannt wurde. Ja, der HErr ist auch ein schrecklicher Gott; und es ist unsere Pflicht, unsere Mitmenschen zu bitten, dass sie die Versöhnung nicht aufschieben, die ihnen Gott anbietet. Alles sei in unserem Leben der Führung, dem Triebe und der Eingebung Gottes unterstellt.