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Predigten zu 2. Korinther 4,18

"indem wir nicht das anschauen, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Das Unsichtbare

Es ist gut, wenn wir auf unsrer Christenwallfahrt hauptsächlich vorwärts schauen. Vor uns liegt die Krone, und aufwärts geht's zum Ziel. Auf die Zukunft muss doch am Ende vor allem unser Glaubensblick gerichtet sein, gelte es nun unsre Hoffnung, unsre Freude, unsern Trost oder unser Wachstum in der Liebe. Schauen wir in die Zukunft, so sehen wir die Sünde ausgerottet, den Leib der Sünde und des Todes überwunden, die Seele verklärt und würdig geachtet, teil zu haben am Erbteil der Heiligen im Licht. Und dringt unser Blick noch weiter hinaus, so erkennt das erleuchtete Auge des Gläubigen, wie das Todestal durchwandert, die dunkle Flut durchschritten ist, und jene lichten Höhen erreicht sind, darauf die himmlische Stadt thront; der Pilger sieht, wie er selber eingeht durch die Perlentore, wie er mit Jubel, einem Sieger gleich, empfangen wird, wie er aus Christi Hand die Krone empfängt, seinem Heiland in die Arme fällt, mit Ihm die himmlische Herrlichkeit geniessen und mit Ihm auf seinem Stuhl sitzen darf, gleichwie Er überwunden hat und ist gesessen mit seinem Vater auf seinem Stuhl.

Der Gedanke an solch eine Zukunft ist imstande, das Dunkel der Vergangenheit und die tiefe Dämmerung der Gegenwart zu erhellen. Himmlische Wonne entschädigt reichlich für den Erdenkummer. Fort, schnöde Furcht! Diese Welt ist nur eine Spanne breit, und bald bist du darüber hinaus. Flieht, zagende Zweifel! Der Tod ist nur ein schmaler Strom, und bald hast du ihn durchschritten. Zeit, wie flüchtig bist du - Ewigkeit, wie lang! Tod, wie kurz bist du - Unsterblichkeit, wie endlos! Mir ist's, als koste ich schon Eskols Trauben, und erquicke mich am Born, der drüben quillt. Der Weg ist ja so kurz, bald bin ich dort! "Die ihr den Heiland kennt und liebt, Ihn, der uns Seligkeiten gibt, Die noch kein Ohr vernommen, Die noch in jenen ew'gen Höh'n Kein sterblich Auge je geseh'n, Die in kein Herz gekommen: Freut euch, Sein Reich Bleibt euch allen! Bald wird's schallen: Kommt zum Lohne, Nehmt des Kampfes Siegeskrone!"


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Weisheit von Gott

Das Denken unserer Generation ist vielfach von der Bereitschaft geprägt, die große Perspektive von Gottes Ewigkeit auszutauschen gegen einen kurzfristigen Horizont, das so genannte »Hier und Jetzt«. Die Technologie sieht man als das alles Überragende an, aber die Antworten, die uns die Wissenschaft gibt, haben nur kurze Zeit Bestand. Wissenschaftler können vielleicht erreichen, dass wir ein paar Jahre länger leben, aber gläubige Christen wissen Dinge, von denen selbst ein Einstein keine Ahnung hatte. Wir wissen zum Beispiel, warum wir leben. Wir können sagen, warum wir geboren worden sind. Wir wissen auch, was wir vom Wert der ewigen Dinge glauben. Wir sind dankbar dafür, dass wir die Verheißung des Gottes aller Gnade entdeckt haben, die auf die lange Sicht, die für die Ewigkeit gilt. Wir gehören zu jener Gruppe von Menschen, die der Wahrheit glauben, die in der Bibel geoffenbart ist.

Ja, eigentlich ist die weiseste Person der Welt die Person, die am meisten über Gott weiß, die Person, die erkennt, dass die Antwort auf die Frage nach der Schöpfung, nach dem Leben und nach der Ewigkeit eine theologische Antwort ist - und keine wissenschaftliche Antwort!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wir sehen auf das Unsichtbare

Hier werden wir aufgefordert durch die sichtbaren Dinge hindurch zu sehen, diese gleichsam als das Fenster zu betrachten, durch das wir ferne, jenseitige Dinge erblicken. Du wirst kaum deine Zeit damit verlieren ein Kästchen zu bewundern, das ein seltenes Juwel enthält, sondern wirst dieses selbst zu sehen wünschen; also schaue Tag für Tag durch das Vergängliche auf den ewigen, göttlichen Gedanken, dessen Tiefe sich dahinter verbirgt,

Alle sichtbaren Dinge,“ sagt Carlyle, „sind Sinnbilder. Was du siehst, ist nicht um sein selbst willen da, ja, genau genommen, ist es überhaupt nicht da. Der Stoff ist nur geistig aufzufassen, als die Darstellung und Verkörperung eines Gedankens.“ Dies ist eine übertriebene Auslegung des alten Ausspruchs: „Alles, was besteht, ist zwiefach vorhanden.“ Beides stimmt jedoch mit dem was Paulus in obiger Stelle sagen will. Suche den Gedanken Gottes in allen Erlebnissen, Umständen und Begegnungen deines täglichen Lebens zu finden. Bleibe nicht beim Äußeren stehen, sondern dringe in das Innere, Ewige hinein. Hinter diesen schweren, körperlichen Leiden liegen die Vorräte göttlicher Kraft und Gnade. Hinter jener schmerzlichen Heimsuchung findest du himmlisches Erquicken. Die zarten Bande der Familienliebe sind eine Andeutung jener Liebe und Freundschaft, die niemals veraltet noch schwindet. Hinter dem Buchstaben der Heiligen Schrift steht der heilige Geist; hinter den äußeren Gnadenmitteln die Vereinigung mit dem lebendigen Heiland; hinter der sichtbaren, natürlichen Welt verbergen sich die Vorgänge der Ewigkeit.

Hat die Seele eine solche Stellung eingenommen, so werden die sonst so schwer darniederdrückenden Trübsale leicht; und das Leiden, das sich lange, mühsame Jahre hindurchschleppt, scheint kurz, ohne Ausnahme trägt dann alles dazu bei, das Herz empfänglich zu machen für die ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.