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Predigten zu 2. Könige 18,20
Worauf verlässt du denn nun dich?
Es war keine Kleinigkeit für Hiskia, sich wider den stolzen König von Assyrien aufzulehnen, der Hemath und Arpad, Samaria und Sepharvaim, Hena und Iwa zu Steinhaufen gemacht, und dadurch die Gewalt seiner furchtlosen Soldaten bewiesen hatte. Wie konnte Jerusalem hoffen, erfolgreich zu widerstehen? was hätte es genützt, hätte Hiskia sich um Hilfe nach Ägypten gewandt; Pharao war ja ein zerbrochener Rohrstab. Und Jehovah! – War es wahrscheinlich, dass Er mehr für Jerusalem tun würde, als die Götter der umliegenden Völker für sie getan hatten? So fragt auch die verwunderte Welt gar nicht selten die Gemeinde Christi: „Worauf verlässest du dich nun?“
Unser Leben wird größtenteils ein Geheimnis bleiben, und unser Friede die menschliche Vernunft übersteigen. Unsere Vorratsquellen von Kraft, der Grund unserer Zuversicht, die Triebfedern unserer Handlungen werden auch den durchdringendsten Blicken derer, die außerhalb des göttlichen Kreises stehen, unverständlich bleiben, wie geschrieben stehet: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die Ihm lieben.“
Wir sollten alle solche Geheimnisse haben, die der Welt unergründlich sind. Du hast Ursache, an der Echtheit deiner Frömmigkeit zu zweifeln, wenn sie ganz auf der Oberfläche liegt, und deine Umgebung ganz genau ausrechnen kann, was für Rücksichten dich treiben. Wir müssen uns darauf gefasst machen, missverstanden und hart beurteilt zu werden, weil unser Wandel durch Einflüsse bestimmt wird, die der Welt fremd sind. Nicht zu den Bergen schauen wir um Hilfe, sondern über sie hinaus zu dem lebendigen Gott; wir vertrauen nicht auf Silber und Gold, oder sonstige menschliche Stützen, weil Gott unsere Zuversicht ist. Die Welt muss uns als überspannt ansehen, weil wir unseren Halt gefunden haben an dem Throne des Ewigen.