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Predigten zu 2. Könige 16,10
Der König Ahas sandte dem Priester Uria das Gleichnis des Altars und dessen Abbild
Das Wesen dieser Welt vergeht, wie ein vorübergehender Traum, oder wie ein Wolkengebilde, das die untergehende Sonne umgibt, aber unter unseren Blicken sich in Dunst auflöst. Dennoch sind wir immer so geneigt, es zu machen, wie der König Ahas, und Damaskus zu besuchen, um uns von dort die neuesten Muster und Vorbilder zu holen, und sie sogar in den Dienst des Heiligtums einzuführen.
Der Mensch ahmt unwillkürlich nach. Er muss seine Vorbilder entweder von oben oder von unten her beziehen, von Gott oder von dem Teufel. Es gilt daher uns allen die oft wiederholte Ermahnung Gottes an Moses, alles genau zu machen nach dem Gleichnis, das er auf dem Berge gesehen hatte. Wollen wir los werden von dem Einfluss weltlicher Sitte, so müssen wir uns der himmlischen, göttlichen anpassen. Das beste Heilmittel gegen weltliche Gesinnung ist nicht sowohl eine unweltliche, als eine überweltliche Anschauungsweise. Wir widerstehen am besten dem uns umgebenden Weltwesen, wenn wir die Sprache, die Gedanken und das ganze Benehmen jener himmlischen Welt annehmen, an die wir durch die heiligsten Bande geknüpft sind, und der uns jedes Klopfen unsers Herzens, jeder Pulsschlag näher bringt.
Die Einführung jenes nach heidnischem Vorbilde errichteten Altars in den heiligen Tempel zu Jerusalem erinnert uns an manche vom Heidentum geborgten Gebräuche, die sich da und dort in die Kirchen einschleichen wollten, und mahnt uns, dass wir kein Recht haben, die Sitten und Grundsätze der Welt uns anzueignen. Diese mag ja auf ihre Weise die Wahrheit verkehren, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken suchen, und ihre eigenen Wege gehen; unsere Bahn ist uns klar gewiesen: wir sollen keine Altäre bauen nach ihren Vorbildern, und unser Leben nicht ihr gleich gestalten.