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Predigten zu 2. Chronik 6,27
Du wollest sie den guten Weg lehren, dass sie darinnen wandeln sollen
Diese Worte stehen in engem Zusammenhang mit den vorhergehenden: „Weil du sie heimsuchst". Offenbar ist ihr Sinn dieser, dass Gott zuweilen sein Volk Israel den guten Weg lehrte, auf dem sie wandeln sollten, indem Er sie heimsuchte, und den Himmel über ihnen zuschloss, dass es nicht regnete. In auffallender Weise war gerade dieses zu Elias Zeiten der Fall. Es ist möglich, dass diese Worte dem Propheten im Sinne lagen, als er ernstlich betete, dass es nicht regnen möchte drei Jahre und sechs Monate. Vielleicht erkannte es Elias, dass das Volk auf keine andere Weise zu Gott zurückgebracht, und mit Ihm versöhnt werden könnte, als durch die Erfahrung der Nichtigkeit des Götzendienstes. Darum bat er Gott, sie den guten Weg zu lehren, indem Er ihnen den bösen Weg verschloss. Welche bedeutsame Lehre für uns! Gott erzieht uns oft durch bittre Enttäuschung und durch Schmerz. Unsere gewohnten Pfade werden mit Dornen vermacht, unser trautes Heim wird abgebrochen, unsere Quellen werden vergiftet und was lieblich war, wird wüste und öde. Da mögen wir wohl vermuten, dass es aus Zorn geschehe; aber könnte es nicht vielmehr aus Liebe sein? Gott lehrt uns den guten Weg, indem Er uns das Böse zeigt; Er nötigt uns die lieblichen Pfade der Weisheit zu gehen, dadurch, dass Er uns die scharfen Steine, die Dornen, die auf dem Wege der Übertretung liegen, empfinden lässt. Alsdann spricht die gedemütigte Seele: Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen!“
Setze dich in der Schule Gottes zu seinen Füßen nieder; lass sein Wort und seinen Geist dich lehren, dass Er nicht gezwungen werde, so streng gegen dich aufzutreten. Warum solltest du heimgesucht werden, da Er dich doch freundlich unterweisen, und dir den guten Weg zeigen will, dass du darinnen wandelst!