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Predigten zu 2. Chronik 19,2
Zitate von William MacDonald anzeigen
"Sollst du so dem Gottlosen helfen und die lieben, die den Herrn hassen ? Darum ist auf dir Zorn von Seiten des Herrn."
König Josaphat hatte sich dem gottlosen König Ahab im Krieg gegen die Syrer angeschlossen. Es war eine unheilige Verbindung, die ihn fast das Leben gekostet hätte. Die Syrer hielten Josaphat für Ahab und waren kurz davor, ihn zu töten, als sie ihren Fehler bemerkten.Obwohl Josaphat so dem Tod entkam, entging er nicht einer scharfen Zurechtweisung durch den Propheten Jehu. Gott ist zornig, wenn die Seinen mit den Gottlosen zusammenarbeiten und die lieben, die Ihn hassen. Wie könnte so etwas heute geschehen? Dann, wenn sich bekennende evangelikale Christen mit anerkannten Liberalen zu großen religiösen Kreuzzügen zusammenschließen. Diese Liberalen leugnen die fundamentalen Lehren des christlichen Glaubens. Sie versuchen, die Autorität der Bibel mit ihren Zweifeln und ihrer Ablehnung zu unterwandern. Obwohl sie sich als Christen ausgeben, sind sie in Wirklichkeit Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Gott ist ihr Bauch. Ihr Ruhm besteht in ihrer Schande. Sie sinnen auf irdische Dinge (s. Philipper 3,18. 19). Die Sache Christi kann von ihrer Unterstützung unmöglich profitieren. Sie kann nur Schaden leiden.
Je mehr die ökumenische Bewegung an Einfluss gewinnt, desto stärkerem Druck werden bibelgläubige Christen ausgesetzt sein, sich mit sämtlichen ungöttlichen Elementen in der Christenheit zusammenzuschließen. Wenn sie sich weigern, werden sie verspottet und angegriffen, und ihre Freiheiten werden beschnitten werden. Doch die Treue zu Christus verlangt von ihnen, auf dem Pfad der Absonderung zu bleiben. Einer der schmerzlichsten Schläge ist es, wenn echte Christen ihre Geschwister verachten, die sich weigern, mit den Gottlosen zusammenzuarbeiten. Es ist bekannt, dass führende christliche Persönlichkeiten mit Hochachtung von den Modernisten sprechen, während sie die Fundamentalisten attackieren. Sie kriechen zu Kreuze vor liberaler Gelehrsamkeit, zitieren liberale Autoren wohlwollend und legen eine liebevolle Toleranz liberaler Irrlehren an den Tag. Aber sie haben nichts als abfällige Bemerkungen für ihre fundamentalistischen Geschwister übrig, die die klar vorgezeichneten Grenzlinien zwischen den Gerechten und den Gottlosen aufrechterhalten wollen.
Sich in die Gunst der Feinde Gottes einzuschmeicheln oder ihre Hilfe zu suchen, ist eine Politik der Treulosigkeit. Die Treue zu Christus verlangt, dass wir bei Seinen kompromisslosen Nachfolgern im Widerstand gegen den Feind stehen.
Solltest du den Gottlosen helfen und lieben, die den HErrn hassen
Diese Worte weisen uns zurück auf das vorhergehende Kapitel, wo uns erzählt wird, dass Josaphat, der Ehre und des Reichtums die Fülle hatte, sich aber mit Ahab befreundete. Reichtum und Überfluss sind gefährliche Dinge. Sie schwächen gewöhnlich unseren Charakter und verleiten uns zu weltlichen Verbindungen; ihrem verborgenen, schädlichen Einfluss fiel auch Josaphat zum Opfer. Ach, wie tief war sein Fall, als er ausrief: „Ich bin wie du, und mein Volk wie dein Volk!“ Wohl mochte daher der Seher Jehu dagegen Einsprache erheben, prüfen wir uns aber genau, ob wir nicht, wenn auch etwas Gutes an uns gefunden werden möchte, in Gefahr stehen, in dieselbe Sünde zu fallen. Kann es nicht auch Fälle geben, wo wir zu den Weltleuten, mit denen wir verkehren, sprechen: „Ich bin wie du?“ In unseren Tagen macht sich eine starke Neigung bemerkbar, sich zu rühmen, wie eng man sich der Welt anschließen könne, ohne schaden zu nehmen. Wir nehmen an ihrem geselligen Leben teil, lesen dieselben Bücher, beteiligen uns an denselben Vergnügungen, haben die gleichen Gesprächsgegenstände, so dass es fast unmöglich ist, in den Gesellschaftsräumen einen Josaphat von einem Ahab zu unterscheiden. Die tiefste Ursache hiervon ist die, dass wir es an dem Herzensumgang mit Jesu fehlen lassen. Es nützt nicht viel, sich äußerlich anders zu stellen, so lange das Herz verkehrt ist. Liebe zu Jesu ist unser einziges Schutzmittel; die Liebe Christi muss uns durchdringen. Unser persönliches Anhangen an Jesu wird uns von einer engen Verbindung mit der Welt bewahren. Fahren wir aber fort, mit der Welt, die Gottes Urteilsspruch verfallen ist, zu liebäugeln und uns mit ihr zu verbünden, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir merken, dass der Zorn Gottes uns trifft, denn Er wird uns um seiner Liebe willen züchtigen müssen.