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Predigten zu 2. Chronik 18,7
Ich hasse ihn; denn er weissagt über mich nichts Gutes, sondern Böses
Dies war ein sehr offenes Bekenntnis. Natürlich konnte Micha dem König Ahab, dessen Wandel allem Göttlichen, Heiligen durchaus entgegengesetzt war, nichts Gutes weissagen. Micha hegte keine persönliche Feindseligkeit gegen den König Israels; auf den dunkeln Blättern der Zukunft las er einfach, in dem Maße, als ihm Gott dazu die Augen öffnete, was für verhängnisvolle Wirkungen das gottlose Leben des Königs nach sich ziehen würde. Es war ebenso unvernünftig, ihn deshalb zu hassen, weil er das unvermeidliche Unheil voraussah, als wenn ein Hausvater seinen Hund erschösse, der die ganze Nacht bellt, um seinen Meister zu warnen vor den Dieben, die sein Heim bedrohen.
Die Bibel, die Seelsorger, alle wahren Glieder der Kirche Christi werden aus demselben Grunde von der Welt gehasst, weil sie ihre Zukunft nicht in rosigem Lichte sehen. Es ist gerade, als ob eine ins Kartenspiel vertiefte Schiffsmannschaft den Wächter hasste, der ihnen anzeigt, dass der Lauf des Schiffes geradezu auf die Sandbänke und Klippen des Ufers gerichtet sei. Wenn die Menschen darauf beharren, Gottes Gesetz zuwider zu handeln, um ihre eigenen wilden Wege einzuschlagen, so können sie unmöglich seinen Segen erwarten. Ihr Hass gegen solche, die sie warnen, ist aber eigentlich auf Gott selbst gerichtet. Sie sind empört, dass sie nicht ihren eigenen Willen haben können; ihr stolzer Geist möchte eher die ganze Weltordnung umstoßen, als sich vor Gott beugen. Sie können den Gegensatz zwischen Gottes Kindern und ihnen selbst nicht ertragen. „Wundert euch nicht, wenn euch die Welt hasset!“ Dies beweist nur, dass ihr ebenso wenig von der Welt seid, als euer Meister es war. Jesus sprach: „Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eueres auch halten.“