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Predigten zu 1. Timotheus 4,16

"Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen; denn wenn du dieses tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, welche dich hören."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre."

Eines der vielen bemerkenswerten Kennzeichen des Wortes Gottes ist, dass es Lehre nie von Verantwortung isoliert. Nehmen wir beispielsweise Philipper 2,1-13. Es ist eine der klassischen Stellen im Neuen Testament über die Lehre von Christus. Wir sehen dort Seine Gleichheit mit Gott dem Vater, Seine Selbsterniedrigung, Seine Fleischwerdung, Seine Knechtschaft, Seinen Tod und Seine darauffolgende Verherrlichung. Aber dies wird nicht als lehrmässige Abhandlung vorgestellt, sondern als Appell an die Philipper und an uns, die Gesinnung Christi in uns zu haben. Wenn wir für andere leben, wie Er es tat, verhindern wir dadurch Streit und Neid. Wenn wir die demütige Stellung einnehmen, die Er einnahm, wird Gott uns erhöhen zu Seiner Zeit. Diese Stelle ist durch und durch praktisch. Ich muss oft daran denken, wenn ich Bücher über systematische Theologie lese. In diesen Büchern versuchen die Autoren, sämtliche biblische Aussagen über die Lehren unseres Glaubens zusammenzutragen und zu ordnen, also die Lehren über Gott, Christus, den Heiligen Geist, die Engel, den Menschen, die Sünde, die Erlösung usw. Während das an sich zweifellos wertvoll und hilfreich ist, kann es sehr kalt wirken, wenn es nicht von einem gottesfürchtigen Leben begleitet wird. Jemand kann in den großen Lehren intellektuell sehr bewandert sein und traurigerweise gleichzeitig große Defizite in seinem christlichen Charakter aufweisen. Wenn wir die Bibel so studieren, wie Gott sie uns gegeben hat, erfahren wir nie den Zwiespalt zwischen Lehre und Verantwortung, zwischen Theorie und Praxis. Die beiden sind immer wunderbar ausgewogen und miteinander verwoben. Die von unserer Verantwortung vielleicht am meisten getrennte Lehre ist die Prophetie. Zu häufig wurde und wird sie auf eine Weise präsentiert, die lediglich Neugierde befriedigt. Sensationelle Spekulationen hinsichtlich der Identität des Antichristen können vielleicht Menschenmassen anziehen, aber sie fördern nicht die Heiligung. Es war nie die Absicht der Prophetie, juckende Ohren zu kitzeln, sondern christliche Charaktere zu formen. George Peters listet 65 Weisen auf, wie die Lehre von der Wiederkunft unsere Lehre, unsere Verantwortung und unseren Charakter beeinflussen sollte; und ich zweifle nicht, dass es noch viel mehr gibt. Die Lektion für uns ist, dass wir Theologie niemals von praktischer Gottesfurcht trennen sollten. In unserem persönlichen Studium und bei der Belehrung anderer sollten wir Paulus' Ermahnung an Timotheus betonen: "Habe acht auf dich selbst, und auf die Lehre..."


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Religion sollte die Quelle, nicht das nach außen Dargestellte sein

Wenn wir das Wort Gottes studieren, sollten wir immer daran denken, dass die größte Last des Alten Testaments das Ungleichgewicht zwischen dem äußeren und dem inneren Leben Israels war und dass sich ein großer Teil der Predigten Christi gegen das Versagen der Juden richtete, innerlich nicht so zu sein, wie sie es äußerlich darstellen wollten. Auch Paulus warnt vor solchen, »die eine Form der Gottseligkeit haben«, der es aber an Substanz mangelt. Und die Geschichte der christlichen Gemeinde liefert alle nötigen Beweise dafür, dass die Versuchung, nur äußerlich religiös zu sein, sehr real und sehr stark ist. Vielleicht ist die Tendenz, nur äußerlich religiös zu erscheinen, am stärksten unter Leuten, die von Berufs wegen christliche Arbeit tun. Aber diese Haltung muss nicht für unabwendbar gehalten werden. Wir stehen nicht in erster Linie in der Verantwortung vor der Öffentlichkeit, sondern vor Gott und vor unserer Seele! Kurz gesagt: Wir entkommen religiöser Äußerlichkeit, indem wir die Religion zu unserer Quelle machen. Sieh zu, dass du mehr betest als du predigst! Verbringe mehr Zeit mit Gott im Verborgenen als mit den Menschen in der Öffentlichkeit. Halte dein Herz für den Geist Gottes offen, dass Er dich beeinflussen kann. Pflege mehr die Bekanntschaft mit Gott als die Freundschaft mit den Menschen. Dann wirst du immer genügend Brot für die Hungrigen haben!