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Predigten zu 1. Timotheus 3,6

"nicht ein Neuling, auf dass er nicht aufgebläht, ins Gericht des Teufels verfalle."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Nicht ein Neuling, auf dass er nicht, aufgebläht ins Gericht des Teufels verfalle."

Wenn Paulus die notwendigen Eigenschaften für das Amt eines Ältesten anführt, warnt er vor der Übernahme dieser Arbeit durch einen, der noch jung im Glauben ist. Der Dienst des Aufsehers verlangt die Weisheit und das gesunde Urteilsvermögen, die nur durch geistliche Reife und die Erfahrungen eines gottesfürchtigen Lebens erworben werden können. Doch wie oft wird dieser Grundsatz verletzt! Ein erfolgreicher junger Geschäftsmann, Politiker oder Akademiker kommt mit der örtlichen Versammlung in Gemeinschaft. Wir glauben, dass er, wenn wir ihn nicht sogleich mit in die Verantwortung nehmen, die Gemeinde verlassen und woanders hingehen könnte, deshalb geben wir ihm sofort eine führende Aufgabe. Wir wären besser beraten, Paulus' Vorschrift für Diener zu befolgen: "Lass diese aber auch zuerst erprobt werden."

Eine noch mehr ins Auge fallende Verletzung dieses Grundsatzes finden wir in der Art und Weise, wie frischbekehrte Stars am evangelikalen Himmel glorifiziert und vermarktet werden. Vielleicht ist es ein Fußballheld, der gerade zum rettenden Glauben an Christus gefunden hat. Irgendein religiöser Werbemanager nimmt ihn unter Vertrag und lässt ihn bei jeder Veranstaltung von Dan bis Beerseba auftreten. Sobald durchsickert, dass eine Hollywood-Schauspielerin wiedergeboren wurde, ist sie auch schon in den Schlagzeilen. Man fragt sie nach ihrer Meinung über alles und jedes - von der Todesstrafe bis zum vorehelichen Geschlechtsverkehr - als ob die Bekehrung ihr schnell umfassende Weisheit über jedes Thema verliehen hätte. Dann ist es wieder ein ehemaliger Schwerverbrecher, der zum Herrn gekommen ist. Man muss um ihn fürchten, wenn er von geldgierigen Werbeagenten, die sich Christen nennen, missbraucht wird, die nur darauf aus sind, eine schnelle Mark zu machen.

Dr. Paul Van Gorder sagt dazu: "Ich war nie dafür, dass man einen Sünder von den Knien hochreißt und ihn dann der Menge vorführt. Der Sache Christi wurde irreparabler Schaden zugefügt, indem man bekannte Gesichter aus Unterhaltung, Sport und Politik auf dem evangelikalen Podium zur Schau gestellt hat, ehe genügend Zeit vergangen war, um deutlich zu machen, ob der Same des Wortes Gottes wirklich eingedrungen war und Wurzel geschlagen hatte."

Wahrscheinlich wird bei manchen Christen ihr religiöses Ego gestärkt, wenn ein Drogenabhängiger oder Politiker als der neueste Zuwachs zur Schar der Gläubigen bekannt gemacht wird. Vielleicht leiden sie an Unsicherheits- oder Minderwertigkeitsgefühlen, und jede bekehrte Berühmtheit hilft, ihr schwindendes Selbstvertrauen wieder ein wenig aufzurichten.

Aber diese missbrauchten Helden und Heldinnen werden oft leichte Beute für die hinterhältigen Fallen des Teufels. Da sie seine gemeinen Tricks und Listigkeiten noch nicht kennen, fallen sie in Sünde und bringen gewaltige Schande über das Zeugnis des Herrn Jesus.

Wir dürfen dankbar sein für jeden, der wirklich errettet ist, ob er nun berühmt oder unbekannt ist. Aber wir liegen gewaltig daneben, wenn wir meinen, dass wir die Sache Christi am ehesten dadurch fördern, indem wir Neulinge auf die Kanzel oder in die Öffentlichkeit hieven.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ich möchte anbeten

In den christlichen Kreisen um uns herum geschehen merkwürdige Dinge, weil wir nicht wahre Anbeter Gottes sind.

Es kann beispielsweise irgendjemand, der völlig ungeschult, ungeübt und ungeistlich ist, etwas »Religiöses« in Gang setzen, was viele Anhänger findet, die ihm gerne lauschen und für seine Sache werben. Es wird vielleicht schon recht bald klar, dass dieser Mensch nie richtig von Gott gehört hat.

Alle Beispiele, die wir in der Bibel vor uns haben, zeigen uns, dass fröhliche, hingebungsvolle und ehrfurchtsvolle Anbetung Gottes die Aufgabe aller Menschen ist. Alles, was wir in der Bibel über den Himmel und die himmlischen Wesen erfahren, lässt uns erkennen, dass dort Anbetung, Frohlocken und Lobpreis herrscht - weil Gott der ist, der Er ist!

Weil wir nicht wahrhaft Gott anbeten, machen wir in unseren Gemeinden und Kirchen so viel Umtrieb. Wir machen viel Lärm - und treten doch auf der Stelle. Wie wollen wir es mit der ehrfurchtsvollen, wunderschönen Anbetung halten, zu der Gott uns berufen hat? Ich möchte lieber Gott anbeten als irgendetwas anderes von all dem tun, was auf dieser großen, weiten Welt möglich ist!