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Predigten zu 1. Timotheus 3,16

"Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott ist geoffenbart worden im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Aufgenommen in die Herrlichkeit

Wir haben gesehen, wie unser teurer geliebter Herr in den Tagen seines Fleisches erniedrigt und schwer geplagt ward; denn Er war "der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit." Er, dessen Glanz ist wie der Morgen, ging einher im Bußgewand der Leiden, so lange Er hienieden wandelte; Schmach bedeckte Ihn, und Hohn umgab Ihn. Jetzt aber, dieweil Er am Fluchholz den Sieg davongetragen hat über alle Mächte der Finsternis, sieht unser Glaube unsern König als den, so von Edom kommt, mit rötlichen Kleidern von Bazra, geschmückt mit dem Glanze des Sieges. Wie herrlich muss Er den Augen der Seraphim erschienen sein, als Ihn eine Wolke aufnahm und Ihn unsern sterblichen Augen entrückte und Er auffuhr gen Himmel! Nun trägt Er den Schmuck der Herrlichkeit, die Er bei Gott hatte vor Grundlegung der Welt, aber den Schmuck einer höheren Herrlichkeit dazu, die Er sich im Kampf gegen Sünde, Tod und Hölle errungen hat. Als Sieger trägt Er diese unvergleichliche Krone. Hört ihr nicht, wie das Triumphlied sich brausend erhebt! Es ist ein neues, liebliches Lied: "Würdig ist das Lamm, das erwürgt ist; denn Er hat uns unserm Gott erkauft mit seinem Blut!" Er trägt die Krone eines Fürsprechers, der unfehlbar triumphiert, eines Fürsten, der nie unterliegt, eines Siegers, der jeden Feind dämpft, eines Herrn, der die Herzenshuldigungen aller seiner Untertanen besitzt. Der Herr Jesus trägt allen Schmuck der Herrlichkeit, welche die Schätze des Himmels Ihm darbieten oder zehntausend mal zehntausend dienende Engel Ihm bereiten können. Ihr könnt mit der äußersten Anstrengung des Geistes seine überschwengliche Grösse nicht erfassen; und doch wird sich dieselbe noch herrlicher offenbaren, wenn Er einst wiederkommen wird vom Himmel mit großer Macht, und alle heiligen Engel mit Ihm. "Alsdann wird des Menschen Sohn sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit." O, welch ein Glanz der Herrlichkeit! Er wird die Herzen seines Volkes entzücken. Aber noch ist das nicht das Letzte, denn die Ewigkeit wird seinen Ruhm verkünden: "Gott, Dein Stuhl bleibt immer und ewig!" Liebe Seele, wenn du dich freuen willst der Herrlichkeit Christi danach, so muss Er schon jetzt in deinen Augen herrlich sein. Ist Er das?


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Der geoffenbart worden ist im Fleisch..."

Das Geheimnis ist groß, nicht weil es uns so geheimnisvoll bleibt, sondern weil es so verblüffend ist. Das Geheimnis ist die erstaunliche Erkenntnis, dass Gott zu einem Menschen aus Fleisch und Blut geworden ist.

Das heißt zum Beispiel auch, dass der Ewige in eine Welt hineingeboren wurde, die von der Zeit bestimmt ist. Er, der Zeitlose, lebte im Bereich von Kalendern und Uhren.

Der Eine, der überall gegenwärtig ist, der an allen Orten gleichzeitig ist, beschränkte sich nun auf einen einzigen Ort wie Bethlehem oder Nazareth, Kapernaum oder Jerusalem.

Es ist wunderbar, sich vorzustellen, dass der große Gott, der Himmel und Erde ausfüllt, sich selbst auf einen menschlichen Körper beschränkte. Wenn die Menschen Ihn ansahen, dann konnten sie mit Recht sagen: "In Ihm wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig."

Das Geheimnis erinnert uns daran, dass der Schöpfer diesen unbedeutenden Planeten mit dem Namen Erde besucht hat. Sie ist nur ein Körnchen Staub im Kosmos im Vergleich zum Rest des Universums, und doch ließ Gott den Rest links liegen und kam zu uns. Er kam aus dem Palast des Himmels in einen Stall hinein, in einen Schuppen, in eine Futterkrippe!

Der allmächtige Gott wurde ein hilfloses Kind. Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass der, den Maria in ihren Armen hielt, eigentlich sie trug, denn Er ist der Erhalter und auch der Schöpfer aller Welt.

Der allwissende Gott ist die Quelle aller Weisheit und allen Wissens, und doch lesen wir von ihm, dass Er als Kind zunahm an Weisheit und Verstand. Es ist fast undenkbar, dass der, dem alles gehört, in Sein eigenes Besitztum kam und nicht willkommen geheißen wurde. Es war kein Platz mehr da für Ihn in der Herberge. Die Welt erkannte Ihn nicht. Die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Der Herr kam in die Welt als ihr Diener. Der Herr der Herrlichkeit nahm einen ganz gewöhnlichen menschlichen Leib an. Der Herr des Lebens kam in die Welt, um hier zu sterben. Der Heilige kam in einen wahren Dschungel der Sünde. Der Eine, der unendlich hoch ist, kam uns unendlich nahe. Der, der die ganze Freude Seines Vaters war und den die Engel anbeteten, musste Hunger und Durst leiden, Er war müde, als Er sich an den Jakobsbrunnen setzte, Er schlief in einem Boot auf dem See Genezareth, Er wanderte umher als ein heimatloser Fremder in der Welt, die Er doch mit den eigenen Händen geschaffen hatte. Er kam aus dem Reichtum in die bitterste Armut, Er hatte noch nicht einmal einen Platz, wo Er sein Haupt hinlegen konnte. Er arbeitete mit Seinen Händen. Er schlief sein Leben lang auf keiner Matratze. Er hatte niemals fließendes kaltes und warmes Wasser zur Verfügung oder die anderen Annehmlichkeiten, die wir für selbstverständlich halten.

Und alles das für dich und mich! O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Der Plan der Erlösung: Gott hat den Menschen nicht abgeschrieben

Für die Menschheit ist die Erde das Symbol für Tod und Sterblichkeit geworden, aber gerade deshalb weiß der Christ, dass Gott ihn bestimmt nicht verlassen hat. Der nach dem Bilde Gottes geschaffene Mensch ist nicht verlassen – Gott verhieß einen Plan, um das wiederherzustellen, was nach Seinem Bilde gemacht ist. Nur das Geschöpf, das Er »Mensch« nannte, hat Gott tatsächlich nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen. So sagte Gott, nachdem der Mensch gestrauchelt und in Sünde gefallen war: »Ich will jetzt hinabsteigen. « Gott kam herab und besuchte uns in Menschengestalt – denn in Christus haben wir Seine Inkarnation, »Gott geoffenbart im Fleisch«. Gott selbst kam herab auf diesen Planeten voll menschlichen Kummers, nahm unser Verlorensein auf sich und trug unsere Schuld. Und indem Er das tat, erlöste Er uns und brachte uns zu sich zurück. Jesus Christus, der König der Herrlichkeit, der ewige Sohn des Vaters, eröffnete allen Gläubigen in Seinem Sieg über Sünde und Tod den Weg in das Reich der Himmel! Über Tod, Auferstehung und Himmelfahrt hinaus tut Jesus Christus jetzt ein zweifaches Werk. Er ist der Fürsprecher im Himmel – ein auferstandener Erlöser in hohepriesterlichem Dienst am Thron Gottes; und Er bereitet für Seine Leute im Hause Seines und auch unseres Vaters eine Wohnung. Das ist es, was die Bibel lehrt. Das ist es, was die christliche Gemeinde glaubt. Es ist die Summe aller Lehren der christlichen Gemeinde über die Versöhnung und die Errettung!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Weihnachten ist Realität

Die Geburt Jesu Christi war eine göttliche Erklärung, ein ewiges Wort an ein Geschlecht gefallener Männer und Frauen.

Die Ankunft Jesu Christi besagte klipp und klar: Erstens: Gott ist Realität. Die Himmel waren offen, und der Blick in eine andere Welt als die unsere war offen. Zweitens: Menschliches Leben ist hauptsächlich geistlich. Durch die Erscheinung des ewigen Wortes im menschlichen Fleisch und Blut wird die Tatsache bestätigt, dass der Mensch göttlichen Ursprungs ist. Drittens: Gott hatte tatsächlich durch die Propheten gesprochen. Das Kommen des Messias-Erlösers in diese Welt bestätigte die Wahrheit der Schriften des Alten Testamentes. Viertens: Der Mensch ist verloren, doch nicht verlassen. Wären die Menschen nicht verloren gewesen, so wäre kein Erlöser und Retter erforderlich geworden. Und wären sie verlassen gewesen, so wäre kein Erlöser in diese Welt gekommen. Und als Letztes: Diese Welt ist nicht das Ende. Wir sind für zwei Welten geschaffen worden, und so gewiss wir jetzt in der einen Welt leben, so gewiss werden wir auch in der anderen Welt leben!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Jedermann, sagt Paulus, muss zugestehen, dass die Weise, wie Gott uns fromm und zu seinem Dienst geschickt macht, ein Geheimnis ist, das uns alle überrascht und unsere Gedanken völlig überragt. Wenn ich mir selber ausdenken wollte, wie ich Gott erkennen und ehren könne, so geriete ich sicher auf eine ganz andere Bahn. Ich würde vermutlich in der Welt eine Stelle suchen, an der Gottes Herrlichkeit hervorstrahlt und seien Macht Wunder wirkt, damit aus meinem Gottesdienst ein erhabener Beruf werde, den ich in feierlichen Handlungen ausübe. Nun ist die Weise, wie Gott mir die Frömmigkeit bereitet, die, dass er uns Jesus gab, den, der im Fleisch für uns sichtbar geworden ist, nicht in Gottes Gestalt, sondern so, dass er das war, was die Natur aus uns macht. Darum bedarf er einer Rechtfertigung, die seine Sendung von oben beweist und sein königliches Recht sicherstellt, und diese Rechtfertigung geschah und geschieht dadurch, dass er sein Werk im Geist vollbringt, nicht in offenkundiger, sichtbarer Machtwirkung, sondern so, dass er Gottes Gnade in unser inwendiges Leben hineinlegt. Sichtbar wurde er darum nicht uns Menschen, wohl aber den Engeln, und dennoch geht das ihm verkündende Wort durch die Menschheit durch und macht ihn den Völkern bekannt, und sein Wort ist so mächtig, dass es in uns, die wir in der Welt drin stehen, Glauben schafft, und doch ist seine Herrlichkeit uns nicht sichtbar, sondern er hat sie dadurch empfangen, dass er von der Erde schied und hinaufgenommen ward. Dass ich an dieser Geschichte Gott erkenne, seine Gnade schaue und seine Gabe empfange, das ist meine Frömmigkeit und die Weise, wie ich Gott zu ehren habe und ihm dienen kann. Das ist freilich ein Geheimnis nicht nur für mich, sondern für jedermann. Gott ist anders, als ich mir ihn denke, und größer, als ich meine. Dieses Geheimnis ist aber in der Tat geeignet, mich vor Gottes Willen zu beugen und mir seine herrliche Gnade zu zeigen. Dass ich mich vor Jesus beuge, das ist Anbetung; dass ich an ihn glaube, das ist Gottesdienst.

Behüte mich, lieber Herr, vor aller eigenen Frömmigkeit, vor allem Gottesdienst, der mir gefällt, weil ich ihn erfinde. Deinen Weg will ich gehen, auf Dein Werk bauen. Vor den, der Fleisch war und durch Geist mich bewegt, vor den, den nicht ich, sondern die Engel schauen und Der Sein Wort zu mir schickt, stellst Du mich, damit ich in der Welt im Glauben mit Ihm verbunden sei. So gibst Du uns Menschen Dein Wohlgefallen. Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Stelle ein Bruchstück aus einem der ältesten Lobgesänge der christlichen Kirche. Durch ihre Lieder und gottesdienstlichen Ordnungen ist sie ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit geworden. „Das Geheimnis der Gottseligkeit,“ war vermutlich die Überschrift dessen, was die sechs folgenden Sätze weiter entfalteten, die wahrscheinlich als Wechselgesang zu denken sind:

Gott ist geoffenbaret im Fleisch, Gerechtfertigt im Geist; Erschienen den Engeln, Gepredigt den Heiden; Geglaubt von der Welt, Aufgenommen in die Herrlichkeit.

1.

Das ewige Wort ward geoffenbaret im Fleisch. Aber es war dies nicht nur eine Offenbarung nach außen hin. Wir vergessen nicht der tatsächlichen Mitteilung des heiligen Geistes bei der Taufe Jesu, noch der Beglaubigung, die der Geist seinen Worten verlieh, durch Zeichen und Wunder, durch Erweckung und Bekehrung der Herzen.

2.

Engel beten Ihn an; die in heidnischer Finsternis versunkenen Nationen hören die Erzählung seiner wunderbaren Liebe. Jesus ist der Mittelpunkt aller Welten; von den lichten Himmelsräumen her kommen die einen zu Ihm; aus dem dunkeln Sündengebiet der Erde die anderen. In Ihm begegnen sich Engel und Menschen.

3.

Oben ist Herrlichkeit: „Er ward aufgenommen in die Herrlichkeit.“ Diese Welt ist nur einem Pünktchen gleich, ein Stäubchen im Sonnenstrahl der Ewigkeit. Wie groß ist doch der Raum zwischen beiden! Aber die Füße unsers Immanuel haben unsere Erde berührt, und nun ist Er wieder zurückgekehrt in seine himmlische Herrlichkeit. Wie Jakobs Leiter verbindet Er die Erde mit dem Thron Gottes.