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Predigten zu 1. Thessalonicher 2,19
Wer ist unsere Hoffnung, oder Freude, oder Krone des Ruhms? Seid nicht ihr es?
Das zarte, liebevolle Herz des Apostels litt empfindlich unter der Trennung von diesen geliebten Neubekehrten. Er hatte ihrer gepflegt, wie eine Amme ihrer Kinder; gerne hätte er ihnen selbst sein Leben mitgeteilt. Nicht nur ein- oder zweimal hatte er wieder zu ihnen kommen wollen, war aber allemal durch eine feindliche, geistige Macht, deren Dasein ihm wohl bewusst war, daran verhindert worden. Er tröstete sich jedoch damit, dass bei der Wiederkunft des HErrn er mit ihnen wieder vereinigt würde, und sie dann seine Freude wären, wie sie jetzt seine Hoffnung waren. Jetzt steigerten sie seine Hoffnung zu heller Flamme, dann würden sie seine Freude aufs höchste erfüllen.
Aber er hegte noch einen weiteren Gedanken. Die Seelen, die er für Jesum gewonnen hatte, sollten einst seine Krone sein; zusammengefasst sollten sie, dem Kranze gleich, der den siegreichen Athleten gereicht wurde, seine Stirne schmücken, wenn er aus dem furchtbar schweren Kampf des Lebens hervorgehen würde – nicht dass er diese Krone trage, sondern sie sofort zu den Füßen seines HErrn niederlege. Wie musste dieses ihn anspornen! Jede Seele, die er dem Feinde entriss, sollte ein weiteres Kleinod sein in der Krone des Meisters, und dadurch eine neue Quelle himmlischer Seligkeit für ihn selbst.
Spurgeon erzählte einmal von einer alten Christin, die er öfters im Armenhause besuchte, und deren warme Worte der Liebe er am liebsten abgelehnt hätte, weil er fürchtete, sie hänge mehr an ihm, als an den HErrn. Diese habe aber so freundlich gesagt: „Es steht im Hohenlied: dir, Salomo gebühren tausend Silberlinge; aber zweihundert den Hütern seiner Früchte! Darum müssen sie auch Ihre zweihundert haben.“ Ja, so ist es, wir dürfen mit Jesu teil haben an seiner unaussprechlichen Freude über jede Seele, die gerettet wird.