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Predigten zu 1. Samuel 29,3
Was sollen diese Hebräer hier?
Was war natürlicher, als diese Frage? Die Philister zogen eben in den Streit gegen den König der Hebräer und seine Truppen; da war es doch sehr auffallend, dass eine große Zahl Hebräer an diesem Heereszug der Philister sich beteiligte. Sie hatten da nichts zu tun und es war begreiflich, dass die Hauptleute und Fürsten im Gefolge des Königs Achis sich sehr darüber ärgerten. Vermutlich hatte dies Feuer schon lange heimlich gebrannt; jetzt brach es in helle Flammen aus.
Es in Schrecklich, dass die Kinder der Welt oft ein feineres Gefühl haben für das, was Christen geziemt, als diese selbst, und dass sie deshalb einander fragen: „Was tun diese Hebräer hier?“ Das Wort „Hebräer“ bedeutet – ein Abgesonderter, ein Separatist. Der Tod unsers Herrn Jesu sollte alle seine Nachfolger zu solchen Abgesonderten machen. Durch Ihn sind sie vom Tode zum Leben hindurchgedrungen, sie sind errettet worden von der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des geliebten Sohnes Gottes. Von dem Kreuze her ergeht der Ruf an uns alle: „Gehet aus von ihnen und sondert euch ab.“ Nur zu oft jedoch wird dieser Ruf überhört, und aus Furcht vor den Menschen vermengen wir uns mit den Reihen der Feinde unsers HErrn.
Wenn Christen das Theater besuchen; wenn Sonntagsschullehrer oder Vorsteher von christlichen Vereinen teilnehmen an den Vergnügungen der Welt; wenn sich ein junger Nachfolger Jesu in der leichtsinnigen Gesellschaft finden lässt, die sich etwa in dem Rauchzimmer eines Seedampfers ums Kartenspiel vereinigt – da mag wohl die spöttische Bemerkung gehört werden: „Was tun diese Hebräer hier?“ Gottes Mahnruf lautet: „Was tust du hier, Elia?“ Die Welt dagegen fragt: „Was tun diese Hebräer hier?“ O dass doch alle, die sich als Gottes Nachfolger bekennen, sich hüten möchten, ihr Anlass zu diesem Spott zu geben!