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Predigten zu 1. Samuel 28,18
Darum, dass du der Stimme des HErrn nicht gehorcht hast, darum hat dir der HErr solches jetzt getan
Also fällt eine unvergebene Sünde wieder auf einen Menschen zurück. Wir können das Geheimnisvolle der hier erzählten Begebenheit nicht erklären; das aber in klar, dass in jener verhängnisvollen Stunde, da Sauls Schicksal sich entschied, jene alte Sünde, die er nie eingestanden hatte, das Gemüt und das Herz des zum Tode erschrockenen Herrschers, gleich einer Flutwelle, überschwemmte. „Darum, dass du der Stimme des HErrn nicht gehorcht, und den Grimm seines Zorns nicht ausgerichtet hast wider Amalek, darum hat dir der HErr solches jetzt getan.“ Aber Saul erkannte nicht, dass auch jetzt noch die Tore der Liebe Gottes ihm offen standen, wenn er nur durch Reue und demütigen Glauben eingehen wollte. Hätte er, statt seine Zuflucht zur Wahrsagerin zu nehmen, Gottes Barmherzigkeit gesucht, so wäre sein verdunkelter Pfad wieder vom Licht bestrahlt worden, und er wäre niemals durch eigene Hand umgekommen auf dem Berge Gilboa.
Die gnädige Zusicherung des Neuen Bundes: „Ihrer Sünden und Übertretungen will ich nicht mehr gedenken“, eröffnet unserem Blick eine ganz andere Aussicht, als die Stimme des Gesetzes. Wenn Gott vergibt, so tilgt Er die Sünde auch aus; dann verschwindet sie, wie ein Kieselstein im Ozean, wie eine Wolke im blauen Himmel des Südens.
Sauls Sünde war eine Unterlassung. Vergessen wir doch niemals, dass wir ebenso sehr der Vergebung bedürfen für die Versäumnisse unsers Lebens, als für tatsächliche Übertretungen. Sind sie nicht vergeben, so werden sie unser Gewissen schwer belasten, wenn die Schatten des Todes sich auf unsere Seele lagern, unser Meister verurteilt aufs schärfste diejenigen, die ihres HErrn Willen kannten, ihn aber nicht taten.