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Predigten zu 1. Samuel 24,6
Darnach schlug David sein Herz
Es ist sehr gut, ein zartes Gewissen zu haben und seinen leisesten Mahnungen in folgen, sogar dann, wenn andere Menschen und Umstände es schweigen machen wollen. Hier war David und seiner Schar eine Gelegenheit geboten, durch einen Wurf des Speeres ihren Mühsalen und Irrfahrten ein Ende zu machen. Aber obwohl David nur eine Kleinigkeit sich hatte zu schulden kommen lassen, so reute es ihn alsbald, dass er, als Saul sich in die Höhle zurückgezogen hatte, ein Stück seines Mantels sich erlaubt hatte abzuschneiden.
1. Es war etwas unbedeutendes
und doch verunehrte es den Gesalbten des HErrn, deshalb tat es David wehe, seinem natürlichen Triebe nachgegeben zu haben. Wie oft schneiden wir in lieblosen Gesprächen ein Stück ab vom Charakter eines Mannes, von seinem Einfluss auf andere, oder von der Achtung, die ihm von ihnen zukommt! Sollte nicht unser Herz uns schlagen bei solchen gedankenlosen Reden? Sollten wir es nicht bekennen und wieder gut zu machen suchen?
2. Die Umstände schienen günstig zu sein für David
Von den vielen Höhlen jener Gegend hatte der König gerade diejenige gewählt, in deren dunkeln Schlupfwinkeln David und seine Männer sich bargen. Was war natürlicher, als ihm ein Zeichen zu geben, das den König überzeugte, wie vollständig er in der Gewalt seines jungen Rivalen gewesen war? Aber günstige Umstände können niemals eine Tat rechtfertigen, die an sich nicht ganz recht und erlaubt wäre.
3. Davids Leute begrüßten einstimmig seine Tat
ja, sie wollten, dass er noch weiter gehe. Ihr Standpunkt war ein sehr niedriger, nicht nur in diesem Falle, sondern auch sonst. Wie wunderbar, dass David unter solchen Kameraden sein hohes Ideal beibehielt! Wir werden einst nicht nach dem Maßstab gerichtet werden, den unsere Freunde an unsere Handlungen legten.