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Predigten zu 1. Samuel 23,9
David sprach zu dem Priester Abjathar: Lange den Leibrock her
David steht hier vor einer der entsetzlichsten Erfahrungen seines Lebens, da sogar seine eigenen Leute davon reden, ihn zu steinigen, anstatt seine Sache zu verfechten. Wie oft lesen wir in diesem Kapitel, dass David den HErrn fragte! Drei- oder viermal wiederholte er die Bitte um Leitung, als fürchte er sich einen einzigen Schritt zu tun, bloß bestimmt durch das Licht seiner eigenen Klugheit. In diesem seinem wechselvollen Leben musste es außerordentlich schwer sein, sich immer vor den HErrn zu stellen und göttlicher Weisung zu warten. Wie oft schien seine Lage viel eher rasches Handeln, als Gebet zu verlangen; und seine rohen Genossen werden darauf bestanden haben, dass David ihrer Stimme gehorche, vor derjenigen des Priesters. Aber David ließ sich nicht abhalten, fest dabei zu bleiben, den HErrn, durch die Vermittlung des Priesters, zuerst um Rat zu fragen. Auch wir sollen und dürfen in allen Lagen den HErrn fragen. Seine Antwort wird sicher kommen, wenn wir darauf warten. Sind wir ihrer nicht gewiss, so lasset uns harren, denn sie wird kommen – zwar nicht so früh, so dass uns das Glauben erspart bliebe, aber auch nicht so spät, dass wir von der Not überwältigt würden. Des HErrn Leitung werden wir erkennen an der zunehmenden Erkenntnis unserer Pflicht, an dem Gang der Verhältnisse, an dem Rat der Freunde, an dem Urteil unseres geheiligten Verstandes. Keiner wird zu Schanden, der auf Gott harret. Sei es nun unsere Aufgabe, aufzustehen und zu handeln, oder stille zu bleiben, oder zu entfliehen, so wird es stets gelten: „Er leitet die Elenden (die Sanftmütigen) recht, und lehret die Elenden seinen Weg.“
„Du leitest stets die Deinen mit deiner Augen Licht!“