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Predigten zu 1. Petrus 4,1

"Da nun Christus [für uns] im Fleische gelitten hat, so waffnet auch ihr euch mit demselben Sinne; denn wer im Fleische gelitten hat, ruht von der Sünde,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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LEIDENSBEREITSCHAFT

Eine der Segnungen, die wir als Christen genießen, ist die Identifikation mit Christus und die daraus resultierenden Vorrechte. Damit wir diese Segnungen aber nicht einfach als selbstverständlich hinnehmen und womöglich noch mit der Liebe und dem Respekt dieser Welt rechnen, lässt Gott Leid in unserem Leben zu. Tatsache ist, dass Petrus in seinem ersten Brief klar aufzeigt, dass gerade diejenigen, die in ihrem Glauben am meisten gesegnet wurden, auch am meisten gelitten haben.

Das Christenleben führt über die Brücke des Leidens hin zur Herrlichkeit. Das ist unsere Berufung. Als Christen stellen wir für unsere Kultur und unsere Gesellschaft unweigerlich einen Gegensatz dar. Der Apostel Johannes schrieb, dass es unmöglich sei, Gott und der Welt zu gefallen (1Jo 2,15). Jakobus sagte: „Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes“ (Jak 4,4).


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Die Kraft, die Wirksamkeit und göttliche Bedeutung des Kreuzes Jesu Christi ist unendlich groß. Erst in der Herrlichkeit werden wir ihre ganze Tragweite erkennen. Gott wird in den zukünftigen Zeiten «den überschwenglichen Reichtum Seiner Gnade in Güte an uns erweisen in Christus Jesus» (Epheser 2,7).

Dem Apostel wurde eingegeben, uns mit den Worten: «Wappnet euch mit demselben Gedanken» eine ganz besonders wichtige, zeitgemäße, segensreiche Seite der Macht des Kreuzes zu zeigen: Das Kreuz ist eine geistliche Waffe, die der Glaube gegen seine drei Feinde, die Welt, das Fleisch und den Teufel, gebraucht.

Die Welt umgibt und belagert den Christen mit ihren mächtigen Strömungen und Lockungen. Aber das Kreuz ist die Waffe zur Befreiung. «Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt» (Galater 6,14). Die Waffe des Kreuzes ist unbesiegbar. Am Kreuz wurden die Welt, ihre Macht und ihre Versuchungen gerichtet. Wenn wir uns betend darauf berufen, ist das unser Zeugnis gegen diesen Feind. Laßt uns den Sieg des Kreuzes verkünden und zur Verherrlichung Gottes leben!

Das Fleisch ist zäh, stark und verschlagen. Es ist Gottes Feind und streckt nur die Waffen, wenn es dazu gezwungen wird. Was hat unser Retter getan, um uns von unserem Fleisch zu befreien? «Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten» (Galater 5,24). Mit diesem Gedanken sollen wir uns wappnen! Das Kreuz verkündigt, daß wir von der Macht dieses besiegten, gekreuzigten Feindes befreit sind, und wenn wir diese Waffe im Augenblick der Versuchung anwenden, dann erleben wir, daß sie wirksam ist. Der Teufel, der listige und gefährliche Widersacher, ist überwunden durch das Kreuz. «Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre» (1. Johannes 3,8). Auch mit diesem Gedanken wollen wir uns wappnen! Da wir in Christus sind, ein Geist mit Ihm, dürfen wir uns dem Teufel gegenüber auf diesen Sieg Jesu Christi berufen, auf diese Befreiung und Vollmacht über den Feind. Wir können nichts gegen ihn ausrichten, aber Christus hat alles vollbracht. Sein Kreuz und Seine Auferstehung sind wirksam, unfehlbar und endgültig in ihrem Triumph und ihrer Macht über die Finsternis. Diesen Sieg laßt uns verkünden!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Weil nun Christus im Fleisch für uns gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselbigen Sinn; denn wer am Fleisch leidet, der höret auf von Sünden.

Wenn der Apostel vom Leiden Christi im Fleische redet, so denkt er an das gesamte Leiden des Herrn, sowohl das innere, vor Menschen unsichtbare, das mit seinem Leben unter Sündern und unter beständigen Angriffen des Fürsten der Finsternis; unzertrennlich zusammenhing, als auch an sein sichtbares Leiden. In allem Leiden steht der Herr vor uns mit beständiger Geduld, ununterbrochenem Gehorsam, ausharrendem Glauben und seliger Hoffnung der Herrlichkeit. Wir sollen uns wappnen mit seinem Sinn zum Leiden am Fleisch. Zwar ist unser Leiden am Fleisch sehr verschieden von seinem Leiden im Fleisch. Er litt als der Heilige für unsere Sünden; unser Leiden kann nie stellvertretend sein. Sind wir aber im Glauben mit ihm verbunden, so dass wir uns unter das über Jesum ergangene Gericht am Kreuz gebeugt haben, als von uns verschuldet, so wird in uns sein demütiger Leidenssinn gepflanzt. Mit diesem seinem Leidenssinn gewappnet, ertragen wir dann auch in Geduld Leiden am Fleisch, deren es in seiner Nachfolge und in seinem Dienst genug gibt. Jeder Jünger und Diener des Herrn weiß etwas davon aus Erfahrung. Die aufopfernde Tätigkeit einer Diakonissin, die aufreibende Arbeit so vieler Knechte und Mägde des Herrn, besonders auch in ungesundem Klima unter den Heiden, hinterlässt oft Malzeichen am Leib. Mancher stille, vielleicht unscheinbare Dienst für den Herrn, in dem ein Mensch seine Kraft verzehrt aus Liebe zum Herrn und den Brüdern, ist in sofern mit Jesu Leiden am Fleisch verwandt, als er andern zugut geschieht und zur Verherrlichung Gottes dient. Bei uns gibt es aber ein Leiden am Fleisch, das zum Aufhören von Sünden dienen soll, was beim Heiland unmöglich stattfinden konnte. Zwar können auch wir viel leiden am Fleisch, ohne von den Sünden aufzuhören; ja, mancher ist durch Leiden noch mehr in die Sünde hinein gekommen. Stehen wir aber in Gemeinschaft mit Jesu, so gibt es ein Leiden am Fleisch, das eine heilsame Zucht für den inneren Menschen ist, und wesentlich zur Demut und Abkehr von der argen Welt dient, uns also mächtig fördert im inneren Wachstum.

Lieber Herr Jesu! Führe mich ein in Deinen Leidenssinn. und lass mir alles Leiden dazu dienen, dass es mich Dir mehr ähnlich mache. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wappnet euch mit demselben Sinn

Durch eine Leidenstaufe ist die Kirche Jesu erkauft worden; wenn nun ihre Glieder auch leiden müssen, um dadurch die Welt zu überwinden, so wird damit nur die Weissagung Jesu erfüllt: „In der Welt werdet ihr Angst haben; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Wappnet euch mit demselbigen Sinn; fasset diesen Gedanken, diesen Zweck ins Auge; nehmet euch vor, dass Leiden euren Mut wenigstens nie dämpfen sollen.

1. Warum sollen wir uns also wappnen?

Wir haben hier keine bleibende Statt. In dem Tode Jesu haben auch wir am Fleisch gelitten, und unsere Verbindung mit der Welt abgeschnitten, die Ihn verworfen hat. Der Schmerz, der von der Welt den Nachfolgern Jesu zugeteilt wird, erweitert die Kluft, die zwischen ihr und ihnen besteht, reißt die alten Nester zu Boden, die sie sich einst dort erbaut hatten, und macht sie immer entschlossener ihrem HErrn nachzugehen.

2. Welche Entscheidung schließt diese Waffenrüstung in sich?

Wir sollen nicht mehr der Menschen Lust, sondern dem Willen Gottes leben; nicht mehr nach heidnischem Wesen wandeln, sondern nach dem Wohlgefallen Gottes. Der Knechtschaft böser Gewohnheiten sollen wir uns nicht mehr beugen, sondern mit offenem, geradem Blick Jesu ins Angesicht schauen – das ist die Entscheidung, die vor uns steht. Willst du nicht eben jetzt, in diesem feierlichen Augenblick, die Wahl treffen, der du auf der Wasserscheide stehst zwischen zwei mächtigen Gebieten – hier des Morgens, dort der Mitternacht? Folge du dem Könige nach, es koste was es wolle.

3. Worin bestehen diese Waffen?

Sie sind die Waffen des Lichts; Jesus selbst trug diesen Panzer, an dem alle Pfeile böser Menschen und des Teufels zersplittert wurden. Keiner fremden Waffe kann es im Kampf dagegen gelingen.