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Predigten zu 1. Petrus 2,15
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Moralität auf öffentlichen Druck hin ist keine Moralität
Fleischliche Furcht kann sich in zwei Richtungen wenden. Sie kann uns fürchten lassen, das zu tun, was wir nach eigener Überzeugung tun müssten, oder sie lässt uns fürchten, nicht das zu tun, was die Leute von uns erwarten. Es gibt eine törichte Abhängigkeit, die uns dem Gewissen anderer Leute ausliefert. Aber diese auf öffentlichen Druck hin bewiesene Moralität ist überhaupt keine. Bestenfalls ist sie ängstliche Rechtschaffenheit als Ergebnis einer zweifelhaften Erziehung, schlimmstenfalls ist sie nichts als Schwachheit und Furcht. Ein freier Christ sollte von innen heraus handeln und die Ansichten anderer völlig ignorieren. Wenn ein Weg richtig ist, sollte er ihn einschlagen, weil er richtig ist – nicht, weil er Angst hat, ihn nicht einzuschlagen. Alles, was wir aus Angst tun, hat die gleiche moralische Qualität wie das, was wir aus Angst unterlassen. Der Weg, dieser doppelten Fallgrube zu entkommen, ist einfach. Unterwirf dich völlig Gott. Liebe Ihn von ganzem Herzen und alle Menschen um Seinetwillen. Entscheide dich zum Gehorsam gegenüber deinen Überzeugungen, wenn sie sich in deinem Innern als Ergebnis unablässigen Betens und Forschens in Gottes Wort herauskristallisiert haben. Danach kannst du getrost sowohl die Erwartungen deiner Freunde als auch die Kritik deiner Feinde übergehen. Du wirst dann erleben, wie die große Schar der bevormundeten, an der Leine gehaltenen Gläubigen zunächst erschrocken staunt und dich danach neidvoll bewundert!
Das ist der Wille Gottes, dass ihr mit Wohltun verstopfet die Unwissenheit der törichten Menschen, als die Freien und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes.
Nachdem der Apostel in Vers 9 und 10 den herrlichen Stand der Gläubigen beschrieben hatte, beginnt er in Vers 11 eingehend von dem guten Wandel derselben zu reden, wozu auch der Gehorsam gegen die Obrigkeit gehört. Wie heute, so hat man schon zu Petri Zeit allerlei an den Christen auszusetzen gehabt, auch an ihrer bürgerlichen Stellung, ihrem Patriotismus, obschon die wahrhaft Gläubigen von jeher die besten Untertanen waren und es auch immer sein werden. Diesen bösen Nachreden, die doch sehr oft Folge der Unwissenheit törichter Menschen sind, sollten die Christen nicht mit allerlei Verteidigungsreden begegnen, sondern mit der Tat, mit Wohltun. Das gilt auch uns. Wir müssen stille sein lernen und um so vorsichtiger und treuer vor dem Herrn wandeln, dann werden manche bösen Zungen von selber schweigen. Hat man dann Gelegenheit, diesem und jenem törichten Menschen persönlich wohl zu tun, so ist das die beste Art, den Mund zu stopfen und die Unwissenden zu belehren. Christen sind freie Leute, aber nicht im Sinne des Fleisches, sondern als Knechte, als Gebundene Jesu Christi. Sie suchen sich auch in äußeren Verhältnissen so einzurichten, dass sie darin ihrem Herrn dienen, dem Kaiser geben, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist, wie ihr Herr und Meister auch getan hat. Sie haben königliche Stellung; aber sie brauchen ihre Freiheit in den Schranken der Zucht des Geistes und wollen nichts wissen von der Freiheit für das Fleisch, die doch nur Knechtschaft der Sünde ist. Eine solche Stellung ist wahre Freiheit, bei der man sich aus Liebe zum Herrn in dieses und jenes schicken, sich selbst verleugnen kann und dabei innerlich im Frieden Gottes bleibt, der uns bewahrt, in alle möglichen Dinge verflochten zu werden, die die Kinder dieser Welt herumtreiben.
Herr, Du gibst die Salbung, die alles lehrt. Lehre auch mich im täglichen Leben, Schritt für Schritt, Deinen Willen zu tun, damit ich mich auch den Unwissenden und Törichten gegenüber als Deinen Jünger erweise. Amen