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Predigten zu 1. Petrus 1,3

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Sieg über die augenblicklichen Verhältnisse bekommst du, indem du auf das ewige Erbe blickst und Gott dafür dankst.

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch"

Ein unsagbar hohes Vorrecht hast du als Christ, weil du Nutzniesser eines reichen und jetzt schon vorhandenen geistlichen Erbes bist. Der Herr hat uns ein klein wenig davon sehen lassen, wenn Er sagt: "Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an!" (Mt. 25,34). Das Reich selbst ist Teil unseres Erbes!

Dies Erbe steht jedem Kind Gottes zu. In Hebräer 9,15 heißt es: "Darum ist er [Christus] Mittler eines neuen Bundes, damit ... die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen." Der erhöhte Christus beauftragte Paulus, den Heiden zu predigen, "dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind" (Apg. 26,18).

Niemand kann voll erfassen, "was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben" (1.Kor. r2,9). Wenn du allerdings vergisst, ein Königskind zu sein, wirst du auch anfangen, so zu handeln, als sei diese Welt das Einzige, für das du lebst. Dann muss dich Gott immer wieder einmal in die Schule nehmen, um dein Verhalten zu verändern. Doch eines Tages wirst du so sein, wie Gott dich haben wollte und wirst die Herrlichkeit deines Erbes voll erfassen. Bis dahin "sinne auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist" (Kol. 3,2). Richte deinen Blick auf das Erbteil und danke Gott dafür. Das wird dir helfen, über deine gegenwärtigen Umstände hinweg auf die Herrlichkeit zu blicken, die auf dich wartet, wenn Jesus dich heimruft.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Gott hat dich reich gesegnet und ist es wert, gepriesen zu werden.

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!"

Die Quelle deines ewigen Erbes ist Gott, den Petrus auf verschiedene Weise beschreibt. Zuerst ist Er unser "gepriesener" Gott (1. Petr. 1,3). Das mit "gepriesen" wiedergegebene Wort weist darauf hin, dass man die richtigen Worte für das findet, was Gott ist und tut. Das kann sich nur in Lobpreis, Bewunderung und Anbetung ausdrücken. Der Lobpreis des Petrus ist uns ein Beispiel, dem wir folgen sollen. Unser Gott ist ganz besonders zu preisen im Lichte des herrlichen Erbes, das Er uns in Seinem Sohn geschenkt hat (Vers 4).

"Vater", das war eine ganz neue Bezeichnung Gottes für die Juden zur Zeit des Petrus. Die bekanntesten jüdischen Segnungen redeten von Gott als dem Schöpfer des Alls und von dem Erlöser und Befreier Seines Volkes aus Ägypten, aber nicht von dem Vater (z.B. 1. Mo. 14,20; 24,27; 2. Mo. 18,10). Doch jetzt haben wir durch Christus "einen Geist der Sohnschaft ... empfangen, in dem wir rufen: Abba [lieber Vater], Vater!" (Röm. 8,15).

So wunderbar die Vaterschaft Gottes ist, so sagt doch Petrus in erster Linie nicht, Gott sei unser Vater, sondern der Vater Christi. Diese einzigartige Beziehung bestätigt die Göttlichkeit Christi (vergl. Joh. 10,30-33). Gott ist erst in zweiter Linie der Vater der Gläubigen, weil Er sie durch Christus erlöst und in Seine Familie aufgenommen hat (Gal 4,4-6).

Indem Christus als "unser Herr Jesus Christus" bezeichnet wird (1. Petr. 1,3), hebt Petrus das Erlösungswerk hervor. "Herr" spricht von souveräner Herrschaft; "Jesus" ist sein Name als Gott im Fleisch; und "Christus" stellt Ihn als den Messias, den gesalbten König dar.

Die letzte Beschreibung Christi finden wir in dem Fürwort "unseres". Er ist "unser Herr Jesus Christus", ein persönlicher Herr und Retter - keine entfernte, unpersönliche Gottheit. Er schuf und errettete dich, weil Er dich liebt und weil Er jetzt in alle deine Lebensbezüge ganz nah hinein genommen werden will.

Welch einem herrlichen Gott dienen wir! Bete Ihn heute an, wie Er es würdig ist, angebetet zu werden.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Jeder Aspekt unseres physischen und geistlichen Lebens ist ein Zeugnis der Barmherzigkeit Gottes.

"... Nach seiner großen Barmherzigkeit"

Als Gott dich errettete und dir ein ewiges Erbteil schenkte, tat er es nicht, weil du etwas Besonderes bist oder seine Liebe und Gnade mehr als andere verdient hättest. Er tat es, weil Er sich in Seiner souveränen Gnade entschieden hatte, dich zu lieben und Seine große Gnade und Barmherzigkeit über dir auszugiessen. Darum sagt Paulus: "Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen Tote waren, mit dem Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr errettet!" (Eph. 2,4-5). Er "errettete uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vorgebracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit" (Tit. 3,5).

Wegen seiner großen Barmherzigkeit kommt Gott dem traurigen Zustand der Menschheit entgegen. Nicht-wiedergeborene Menschen sind völlig verloren, tot in Übertretungen, der Sünde versklavt, verflucht zu ewiger Verdammnis, unfähig sich selbst zu helfen; sie haben es verzweifelt nötig, dass jemand kommt, um ihnen Gnade und Erbarmen zu erweisen. Das ist die gute Botschaft des Evangeliums: Gott liebt Sünder und erweist seine Gnade jedem, der willig ist, auf ihn sein Vertrauen zu setzen.

Die Barmherzigkeit mildert Gottes Gericht. Der puritanische Schriftsteller Thomas Watson sagt: "Die Barmherzigkeit versüsst alle anderen Eigenschaften Gottes ... Als das Wasser bitter war und Israel es nicht trinken konnte, warf Mose ein Holz hinein; dadurch wurde es süss. Wie bitter und furchterregend wären die anderen Eigenschaften Gottes, würden sie nicht durch die Barmherzigkeit versüsst! Barmherzigkeit setzt Gottes Kraft zu unserer Hilfe in Bewegung; sie lässt Seine Gerechtigkeit uns zum Freunde werden und sie wird uns unsere Mühsal vergelten" (A Body of Divinity [Edinburgh: The Banner of Truth, 1978], S. 94).

Die einfache Tatsache, dass wir noch am Leben sind, zeigt uns, wie barmherzig Gott uns gegenüber ist. In Klagelieder 3,22-23 steht: "Die Gnadenerweise des Herrn sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist seine Treue."

Einerlei in welcher Situation du steckst, Gottes Barmherzigkeit ist weit grösser als alle deine Bedürfnisse. Psalm 108,5 sagt uns: "Groß ist deine Gnade über die Himmel hinaus." So fasse Mut und blicke unablässig auf Ihn!


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Jeder empfängt ein ewiges Erbteil - entweder den Himmel oder die Hölle.

"Gott, ... der uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten"

Wir haben jetzt mehrere Aspekte des Erbteils der Gläubigen kennen gelernt und wir werden in den folgenden Tagen noch einige hinzulernen. Dabei müssen wir uns allerdings klar sein, dass auch Ungläubige ein Erbteil zu erwarten haben; denn der Herr Jesus wird zu ihnen sagen: "Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln ... Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben" (Mt. 25,41.46).

Nur Christen empfangen ewiges Leben und ein königliches Erbteil. Als du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter annahmst, wurdest du eine neue Schöpfung in Christus und dein Leben begann sich um Ihn zu drehen und nicht mehr um dich selbst. Der Heilige Geist zog bei dir ein und begann dein Wesen und deine Handlungen zu verändern. Das ist die Wiedergeburt! Das ist ein völliger Neuanfang, nur dass du diesmal Gottes Ehre im Sinn hast und nicht weltliche Vergnügungen oder Ziele.

Außerdem wurdest du mit deiner Errettung ein Erbe Gottes und Miterbe Christi (Röm. 8,17). Somit war die Wiedergeburt das Mittel zu deiner Errettung und zu deinem ewigen Erbteil.

Wenn ich das so sage, muss ich dich ermahnen, wie auch Paulus die Korinther ermahnte: "Untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid" (2. Kor. 13,5). Du willst dich doch in Bezug auf dein Verhältnis zu Christus nicht selbst betrügen! Nur wenn du an den lebendigen Herrn glaubst, hast du eine lebendige Hoffnung und ein herrliches ewiges Erbteil. Alles andere führt zu dem Erbteil ewiger Verdammnis.

Der Herr sagt: "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist" (Joh. 15,25). Werde dir klar darüber, dass dein Glaube fest auf Ihn gerichtet ist.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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EINE LEBENDIGE HOFFNUNG

Als Gott dich wieder geboren und umgestaltet hat, schenkte er dir auch „ein unvergängliches und unbeflecktes und unverwelkliches Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist“ (1. Petrus 1,4). Folglich können Christen in der Hoffnung und freudigen Erwartung dieses ewigen Erbes leben.

Warum ist diese Hoffnung von einer solch großen Bedeutung? Die Ungläubigen vertrauen Gott nicht, und demzufolge können sie ihre Hoffnung auch nicht in ihn setzen. Als Gläubiger hast du hingegen Gottes Treue in der Vergangenheit erfahren, lebst in der Gegenwart in ihr und rechnest folglich auch in der Zukunft damit. Dadurch wird er verherrlicht.

Einfach ausgedrückt: Gott wird verherrlicht, wenn du ihm vertraust. Er wird verherrlicht, wenn du ihm glaubst und deine Hoffnung in seine zukünftigen Verheißungen setzt. Der Gott, der dir eine solch große Errettung zukommen ließ, hat es verdient, dass du deine Hoffnung in ihn setzt.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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"Gotteskinder sollen Hoffnungsmenschen sein Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung!"

Gotteskinder sind nicht befriedigt von der Gegenwart. Sie gehen nicht auf im augenblicklichen Wohlsein. Sie haben den Herrn Jesus, aber eben darum strecken sie sich aus nach dem kommenden Heiland. Sie haben ewiges Leben, aber eben darum sehnen sie sich, dass auch der Leib des Todes teilhabe am unvergänglichen Wesen. Sie sind Menschen der Sehnsucht, die zur vollkommenen Anschauung Gottes gelangen möchten. Eine lebendige Hoffnung ist eine, die nicht stirbt. Alle irdischen Hoffnungen sterben, wenn der Mensch stirbt, mit ihm. Und wie viele Hoffnungen müssen wir auch während unseres Lebens schon begraben! An fehlgeschlagenen Hoffnungen fehlt es in keinem Leben. Viele werden dadurch bitter und lebensunlustig. Aber auch wenn irdische Hoffnungen sich verwirklichen, so bleibt die Erfüllung doch weit hinter der Erwartung zurück. - Eine Hoffnung gibt's, die nicht mit uns ins Grab sinkt. Ihre Erfüllung wird alle Erwartungen noch weit übertreffen. Es ist die Hoffnung auf das unvergängliche, unbefleckte und unverwelkliche Erbe Gottes. Diese Hoffnung ist kein Traum. So gewiss Jesus auferstanden und zur Herrlichkeit eingegangen ist, so gewiss werden auch wir leben, mit ihm erben und seine Freude teilen. Unaussprechlich und herrlich wird diese Freude sein. Soviel man von ihr sagt, sie ist nicht auszusagen. Und eine herrliche, eine "verklärte" Freude wird's sein. Die jetzige Freude, auch die der Gotteskinder, ist nicht immer eine völlig reine. Es mischt sich oft noch Seelisches mit ein, Selbstgefälligkeit und irdisches Behagen. Einst ist es die reinste, ewig dauernde Geistesfreude, die keinen bitteren Nachgeschmack hat. - An eine große Bedingung aber ist diese Hoffnung geknüpft. Nur wer wiedergeboren ist, kann und darf sie hegen. An dieses irdische Leben knüpfen sich irdische Hoffnungen. Wer in das himmlische Leben aus Gott eingeführt wird, dem geht eine neue, himmlische Hoffnung auf. Ein Gotteskind werden und auf das Erbe des großen Gottes warten, das ist unzertrennlich miteinander verknüpft. - Es hoffen auch unwiedergeborene Menschen auf ein besseres Jenseits. Aber diese Hoffnung hat keinen tieferen Grund. Sie sind nicht berechtigt, diese Hoffnung zu hegen. Sie ist angemasst und hat auch keinen Halt in ihren Herzen. Kommt etwas Schweres, so sind sie trostlos. Naht der Tod, so merkt man, dass sie nichts Gewisses in sich haben, was die Todesfurcht besiegt. Gotteskinder hingegen haben die sicherste Aussicht, einst in den vollen Besitz aller Güter ihres Vaters zu gelangen. Diese Hoffnung ist lebendig und belebt und erhebt aus den Niederungen des Erdenlebens, sie stärkt und hält aufrecht im Leid, sie erfüllt mit Freude auch in schweren Zeiten. Sie ist kein Phantasiegebilde, sondern hat einen festen Grund. Denn wir haben einen lebendigen Heiland.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Gepriesen sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus."

Dieser Ausruf kommt sowohl bei Petrus als auch bei Paulus vor und gehört zu den Dingen, die durch ihre Unmittelbarkeit die wahre Gesinnung dieser Männer zeigen. Wir bekommen hier einen Einblick in ihr inneres Wesen; und Gott lässt dieses persönliche Element bei der Verkündigung hervortreten, denn es kommt bei ihr nicht bloss darauf an, was wir sagen, sondern auch, was wir sind. - Gottes Wort zu verkündigen, ist unsere Auszeichnung, aber nie ist der einzelne von uns Gottes direktes Sprachrohr. Wir können seine Worte nicht aussprechen, ohne etwas von unserem persönlichen Wesen hineinzubringen. Mancher von uns vermag eine gute Predigt zu halten, aber ein einziger spontaner Satz hat die Kraft, das Ganze entweder zu bestätigen oder über den Haufen zu werfen. "Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund." Ob einer demütig ist oder trotzig, ob durch das Kreuz gewandelt oder noch unverändert, das wahre Wesen muss immer hervortreten, denn Schauspieler kann Gott nicht gebrauchen. Und unser Wesen offenbart sich in unseren Worten.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Lebendige, sieghafte, ansteckende Hoffnung! Als Gott Seinen Sohn aus den Toten auferweckte, war das Seine Antwort auf die Rebellion des Teufels in Eden, die sich durch alle Jahrhunderte hindurch in der ganzen Welt unter den Menschen fortsetzt und alles zu vernichten sucht, was gerecht und gut ist.

Dadurch, daß Gott Seinen Sohn auferweckte, löste Er für uns in vollkommener Gnade und vollkommener Gerechtigkeit das sonst unlösbare Problem der Sünde des Menschen. Durch unseren göttlichen Stellvertreter sind wir begnadigt; wir brauchen die Strafe für unsere Schuld nicht mehr zu tragen. Die erste Auferstehungsbotschaft lautet: «So steht es geschrieben, und so mußte der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen, und in seinem Namen soll Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden unter allen Völkern» (Lukas 24,46-47). Als Auferstandener aus den Toten verkündigte Jesus Christus im Totenreich, im Himmel und in der Welt, daß das Gericht über die Sünde vollzogen und der Sünder, der an Ihn glaubt, gerechtfertigt ist. Die Herrschaft der Sünde war von da an gebrochen. Kannst du dir den sündlosen, fleckenlosen Leib des Herrn Jesus, auf den Gott die ganze Sünde der Welt legte, vorstellen? Während dieser Leib im Grab ruhte, ging Sein Geist, den Er in die Hände des Vaters befohlen hatte, in das Totenreich, um dort den Geistern im Gefängnis, die Ihn verworfen hatten, ihre ewigwährende Niederlage und Verdammnis zu verkündigen. Er zog auch in den Himmel ein, um dort die vorzustellen, die Ihm angehörten, und der ganze Himmel gerät heute noch in freudige Bewegung, wenn ein Sünder Buße tut. Es gibt keinen Sündenflecken, den das Blut Jesu nicht tilgen könnte, kein menschlich unlösbares Problem, das Er nicht lösen, keine Lage, und sei sie noch so verworren, die Er nicht zurechtbringen könnte.

Darum wollen wir unsere Trägheit und Schüchternheit ablegen und feststehen in Christus. Unser Leben soll bezeugen, daß der Thron der Gnade der immerwährende Beweis der Auferstehung ist, die Quelle einer lebendigen Hoffnung!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Was sucht mein vorwärts zum Kommenden hin gewendeter Blick? Erwartet er den Fortbestand dessen, was schon vorhanden ist? Das kann nicht das sein, worauf ich warte, auch wenn ich bedenke, dass sich das Vorhandene bewegt und der Entwicklung fähig ist in einer Weise, die ich noch nicht übersehen kann. Immer aber baut sich, wenn Entwicklung geschieht, das neue Gebilde aus dem auf, was der frühere Zustand in sich trug, und trägt dieselben Kräfte wie das alte in sich. Wie soll ich auf ein Fortbestehen des Zustandes hoffen, den die Natur mir jetzt bereitet, da er mich sündig und sterblich macht? Ein neues muss werden, ein neuer Anfang geschehen, eine neue Geburt mir beschert sein, die mein Leben auf einem ganz anderen Grund aufbaut, dann habe ich eine Hoffnung. Ich muss aber nicht suchen, ob ich wohl eine solche Hoffnung fände. Sie ist mir ja dadurch zuteil geworden, dass Jesus auferstanden ist. Das ist nicht die Erhaltung, Verbesserung und Verklärung dessen, was vorhanden ist, sondern Neuheit des Lebens, aus neuer Wurzel geboren, aus einer neuen Tat des schaffenden Gottes, und da uns Gott an Jesus zeigt, was Er mit uns im Sinne hat, so sehen wir am Ostertag, dass Er uns in der Tat ein Neuwerden zugedacht hat, mit dem unser Leben auf einem ganz anderen Fundament wieder aufgebaut wird. Petrus nannte das den Erweis der großen Barmherzigkeit Gottes. Hat er nicht recht? Tritt nicht auf diesem Weg die Hilfe so an uns heran, wie wir sie bedürfen? In einem Grab entstand das neue Leben, in dem, der unsere Schulden von uns genommen hat. Damit stellt Gott seine Gabe an unseren Mangel heran und heftet sein Werk, mit dem das völlig Neue wird, fest an das an, was wir jetzt noch sind. Weil aus Jesu Grab die Hoffnung hervorkommt, ist etwas Neues in meine Seele gelegt, was die Natur mir nicht geben kann. Sehnsucht kann ich auch von der Natur empfangen, allein nicht mehr. Sehnsucht kommt im Seufzen und Dichten der Menschen reichlich zum Ausdruck. Zur Hoffnung aber brauche ich mehr als einen drückenden Schmerz, der mich vom Gegenwärtigen wegtreibt. Die Hoffnung verlangt eine deutliche Bezeugung der Absicht Gottes, ein Sichtbarwerden seines Willens in dem, was geschah. Das habe ich in der Auferstehung Jesu vor mir. Sie beschäftigt mich nicht mit dem, was ich mir wünsche, sondern zeigt mir, was Gott tut. Darum ist diese Hoffnung etwas Lebendiges, neu geborenes Leben, so, wie es Raum in unserem gegenwärtigen Zustand hat.

Darum, weil meine Hoffnung ihren Grund nicht in mir selber hat, darum ist sie lebendig. Sie lebt durch Deine Barmherzigkeit, barmherziger Gott; sie lebt, weil dein Vergeben sie rein macht im Blut Deines Sohnes; sie lebt, weil Deine schöpferische Hand den Tod in Leben verwandelt hat. Darum stehen auch wir, die Sterbenden, vor Dir als die, die zu Deinem Lob berufen sind. Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi!

Zweimal kommt dieser Jubelruf in den Briefen des Apostels Petrus vor, ein Anklang an den ersten Hymnus, den die Gemeinde, österlich erregt, angestimmt hat und der in das große Halleluja der Ewigkeit ausmünden darf. Gelobet, eigentlich gesegnet sei Gott! Ja, gesegnet sei der Gott, der nicht der Vater des Herrn Jesu Christi in einsamer Ferne geblieben ist, sondern der diesen Jesum zu unserem Herrn Christum gemacht hat, an dem jede einzelne Seele ihren persönlichen Christus hat, dem sie ihre Sünde beichten und von dem sie ihres Vergebung erwarten darf. Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi sei hochgelobt, dass er aus der Ferne der Heiligkeit in die Nähe der Erbarmung und aus der Höhe der Erhabenheit in die Schlichtheit menschlichen Wesens eingegangen ist. Ich weiß, dass ich ihn loben darf, den Vater unsers Herrn Jesu Christi, der durch Leidenszeiten und Todesnächte seinen Sohn in eine ewig reiche Herrlichkeit erhoben hat.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Woran merkst du es denn, dass du wiedergeboren bist, und dass die große Geburtsstunde geschlagen hat? Daran, dass die Seele täglich ruft: Ich möchte heim. Daran, dass das Herz oft seufzt: Ich möchte Jesum sehen. Daran, dass es dir ein Leid ist, wenn du wieder in das alte Wesen verfällst. Früher hast du dich im alten Wesen wohlgefühlt und nanntest Charakter, was du jetzt Armseligkeit schiltst. Früher war dir dein Vaterhaus so eng und deine Heimat so klein und deine Ziele so arm, jetzt aber, nachdem Ostern in deinem Herzen angebrochen ist, ist dir die Welt zu eng und dein Ich zu schwer. Er hat mich wiedergeboren, darum freue ich mich auf ihn.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Der Wiedergeborene nimmt alle Arbeit von innen nach außen. Bisher haben vielleicht euer etliche ihre Arbeit von außen betrieben, pünktlich, sorglich, damit sie ihre Pflicht erfüllt hätten, aber seitdem es Ostern geworden ist, flechtet ihr all die Dornen der Erdenarbeit in den Kranz, den ihr um die Schläfe des Herrn Jesu windet. Es ist doch etwas anderes, ob ich im Lichte der Ewigkeit ein Zimmer ordne oder fern von der Ewigkeit, ob ich jemand berichte, damit die Sache geschehen ist, oder ob ich mich jemand in herzlichem Erbarmen annehme. – Die erste Geburt vergeht, und aus dem Sterben wird ein Neues werden.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Ich bin wohl wiedergeboren und doch ängstige ich mich noch. Ich weiß wohl, wo ich hingehöre und doch seufze ich noch. Gibt es denn auch eine tote Hoffnung? O ja. Eine Hoffnung, die von dem Tag erwartet, was kein Tag bringen kann, die von der Zeit die Heiligung erhofft, als ob die Zeit heiligen könnte! Und gibt es auch lebhafte Hoffnungen? O gewiss. Diese haben die fieberhaft erregten Menschen, die hohe Ziele haben, wunderbare Erfolge schauen. „Ich werde mich verneuen, verbessern, vertiefen.“ Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele fordern! Wer wird sie dann verbessern, vertiefen, verneuern? Lebhafte Hoffnung ist, wenn man sich einem Menschen anvertraut: Deine Art soll mich bestimmen, deine Wirksamkeit soll mich beherrschen! Und dann geht dieser arme Führer dahin und du bleibst allein, weil du zuviel hofftest. – Die lange Todesnacht wird nicht durch lebhafte Hoffnungen vertrieben, sondern allein durch die lebendige .


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Eine lebendige Hoffnung, sie kann nicht sterben, denn sie stammt aus dem Leben, schafft Leben und führt zum Leben. Sie kommt aus der Fülle alles Lebens, und dieses Leben bezeugt es mir, spricht dem Augenschein entgegen und der Wirklichkeit Trotz, dass hinter dem Augenschein das Wesen steht. Und diese lebendige Hoffnung schafft Leben: man wird ein ganz anderer Mensch. „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Je näher das Grab mit seinem Schauer mir kommt, desto mehr spüre ich: In dem Schreck genese ich und in dem Sterben werde ich bewährt und in der Angst werde ich stark; denn nun legt diese Hoffnung die zitternde Hand in die dargebotene Rechte ihres einigen Erbarmers: „Lässest du, mein Haupt, dein Glied?“ Das ist lebendige Hoffnung, dass man hinter allen Erscheinungen, hinter Zeitlichkeit und Sterblichkeit in die ewigen Verheißungen einmündet: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Gelobet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten..

Stände nur ein kleiner Teil dessen, was uns er Gott uns in Christo Jesu sein will, immer ganz lebendig vor unserer Seele, so müsste unser Mund Tag und Nacht überfließen von Lob und Dank. Der ewige, allmächtige, majestätische und heilige Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi ist durch Christum mein Vater; ich darf als Kind, in seinem großen, reichen Hause, Abba rufen, vertraulich mit ihm reden, mit allen Bedürfnissen zu ihm kommen, und er antwortet mir, er gibt mir, er sorgt für mich! Meine Kindesstellung, dieses Wunder der Wunder ist das Werk seiner großen Barmherzigkeit. In großer Barmherzigkeit sah er mich, ferne von ihm, in der Irre gehen. Ich war arm, verkommen, vom Feind verwundet um und um, dem Tode nahe. Ihn, die ewige Liebe, jammerte es meiner; in meinem Heiland nahte er sich mir, hob mich auf, vergab mir meine Verirrungen und Torheiten, verband meine Wunden und hauchte neues Leben in meinen armen Geist. Es wurde still in meiner Seele nach langem Sturm. Die Liebe Jesu durchdrang mein Herz; das alte Misstrauen verschwand, und kindliches Vertrauen kehrte ein. Wie reich fühlte ich mich! Vorher war ich so hoffnungs- und aussichtslos; meine ganze Zukunft war ein großes Fragezeichen. Nun fühle ich in mir lebendige Hoffnung, die keine Einbildung ist, wie manche frühere Hoffnung. Nein, der Geist Jesu hat mir die Hoffnung in das Herz gelegt; ich hoffe, weil ich ein Kind des Vaters meines Herrn Jesu Christi bin; denn als Kind bin ich Erbe. Mein erstgeborner Bruder ist schon droben in des Vaters Haus, und hat mein und aller meiner Brüder Erbe in Empfang und Verwahrung genommen, bis wir alle auch nach Hause kommen werden. Wie werden wir uns dann freuen! Der Feind wollte mir schon sagen, es sei das alles Täuschung. Gelobet sei Gott! Es ist keine Täuschung. Mein Leben, meine Kindschaft, meine Hoffnung und mein Erbe sind ja lauter Früchte der Auferstehung Jesu Christi meines Heilandes. Ich weiß, ich lebe, weil er lebt. Ich weiß, dass ich tot war und er, der Auferstandene, mich lebendig gemacht hat. Sein Geist gibt Zeugnis meinem Geiste, dass ich Gottes Kind bin.

Vater unseres Heilandes Jesu Christi! Gelobet sei Dein Name, dass Du mich wiedergeboren hast zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi, und mir durch ihn geschenkt hast ein unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe. Amen