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Predigten zu 1. Mose 45,24
Joseph hatte sich seinen Brüdern zu erkennen gegeben und sie gesegnet. Sie hatten «alle seine Herrlichkeit in Ägypten» gesehen. Seiner Vergebung gewiß und bereichert durch seine Geschenke, sollten sie nun ihren alten Vater zu Joseph bringen. Sie hatten alles, was sie für diese Reise brauchten, Wagen und reichliche Nahrungsvorräte. Aber Joseph kannte seine Brüder, er wußte, wozu sie fähig waren, weil er ihre Treulosigkeit am eigenen Leib erlebt hatte. Als sie sich daher auf den Weg machten, klang Josephs Ermahnung an ihr Ohr: «Streitet nicht auf dem Weg!»
Diese Geschichte wurde zur Belehrung für uns geschrieben, die wir Gottes Vergebung erhalten haben und denen die Sünden erlassen sind. Der Herr hat zu uns geredet über Seine kommende Herrlichkeit als König aller Könige, der dem Hunger und dem Elend der Welt ein Ende machen wird. Aber Er kennt uns auch; Er weiß, wozu wir fähig sind, und während wir Seine Wiederkunft erwarten, sagt Er uns mit den Worten des Apostels Paulus: «Lebt im Frieden miteinander!» (1. Thessalonicher 5,13).
Die wahre Einheit des Geistes kann leicht gestört werden durch einen unerlaubten Gedanken, ein unnötiges, unredliches, fleischliches Wort, eine böse Nachrede über einen Bruder oder eine Schwester. Das mag vielleicht weit zurückliegen, und wir denken, es sei vergessen. Gott hat es aber nicht vergessen. «Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!» (Matthäus 5,23-24).
Die Tatsache, daß uns Gott in Christus eine himmlische Berufung gegeben hat, sollte uns so überwältigen, daß wir wie Menschen leben, die nicht nur Gottes Vergebung und die Reichtümer Seiner Gnade besitzen, sondern sich auch gemeinsam auf die Verherrlichung mit Ihm vorbereiten. «Streitet nicht auf dem Weg!» Wir sollten uns bewußt sein, daß wir von Natur nicht besser sind als Josephs Brüder. Aber wie viel mehr besitzen wir als sie! Darum sollten wir dem Wort gemäß leben: «Lebt im Frieden miteinander!»