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Predigten zu 1. Mose 44,28
Ich sprach: Fürwahr er ist gewisslich zerrissen worden
Diese Worte hat Juda aus seines Vaters Munde wiederholt, als er seine tief rührende Fürbitte vor den strengen Regenten brachte, wodurch er dessen Herz zu besänftigen und zu bewegen hoffte, dass er doch wenigstens Benjamin verschone. Es sind traurige Worte, ohne Zweifel hervorgerufen durch den Anblick des mit Blut befleckten Bockes. Aber sie hatten noch eine andere Bedeutung, als jene dunkle Ahnung sie hervorrief: Joseph lebte, und bald sollten seine Brüder erkennen, dass er es war, mit dem sie es zu tun hatten, dass er selbst sie diese eigentümlichen Erfahrungen machen ließ.
Wir sind oft geneigt, rasch zu urteilen, nach dem Augenschein, nach dem Gefühl unsrer traurigen, verzagten Herzen oder nach den Worten anderer. Es mag uns manches als ein Verlust vorkommen; wenn wir aber über die Verhältnisse und scheinbaren Schwierigkeiten hinweg auf Gott schauten, so würden wir finden, dass Er mächtiglich gewirkt habe zu unsern Gunsten und noch wirke, – so dass alles zu unserm ewigen Besten ausschlagen werde. Sage nicht, du habest deinen Joseph verloren; er lebt und wird dir dennoch zum Trost werden. Er ist eine kleine Weile von dir genommen worden, um deiner ganzen Familie ein Segen zu sein, und er wird dir einmal zurückgegeben werden, um dann mehr als je dein eigen zu sein. Sieh nicht auf die dunkle, sondern auf die helle Seite der Führungen Gottes mit dir. Alles muss dir zum Besten dienen. Du musst deinen Gott nicht nach deiner Vernunft zu beurteilen oder zu verstehen suchen; sei still und vertraue Ihm. Du wirst dich einst deines Kleinglaubens schämen.
Das ist feste: auf das Beste Führt mich Gott auf Seiner Bahn, Und ich fühle an dem Ziele, was Er tut, sei wohlgetan.