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Predigten zu 1. Mose 42,30
Der Mann redete hart mit uns
1. Er redete hart, aber er war es nicht
Nachdem er so rau mit seinen Brüdern geredet hatte, wandte er sich ab, um zu weinen und tat sein möglichstes, um ihnen die Mühsale der Reise zu erleichtern. Auch Gott scheint zuweilen streng mit uns zu handeln und hart zu reden; aber die zarte Liebe seines Herzens bleibt dennoch unverändert. Es kostet Ihn unendlich mehr als uns. Könnten wir sein Angesicht sehen, wenn Er uns gerade eine ungewohnte Strenge hat fühlen lassen, so wäre es voll Mitleid, voll Schmerz und teilnehmender Liebe für uns. Er empfindet ein inniges Erbarmen mit uns, das Er zurückhält und nicht zum Ausdruck kommen lässt, bis Er uns zur Erkenntnis unsrer Sünden gebracht hat.
2. Er redete hart, um ihr Gewissen aufzuwecken
Zwanzig Jahre lang hatte es geschlafen; die Begebenheit dort an jener Grube hatten sie beinahe vergessen; aber als Joseph ihre Worte, ihre Handlungsweise, ihren Ton wiederholte, da trat alles in ihr Gedächtnis zurück und sie riefen: „Wahrlich, das haben wir an unserm Bruder verschuldet.“ – Reue über die Sünde und Bekenntnis vor Gott ist unerlässlich, ehe Gott uns an Sein Herz ziehen kann. Wir müssen das Unrecht bekennen, das wir an unserm Bruder im Himmel und an unsern Brüdern auf Erden begangen haben, und vieles, was uns an den Führungen Gottes rau und hart zu sein scheint, soll nur dazu dienen, uns aufzuwecken und uns unsre Sünde ins Gedächtnis zu rufen.
3. Er redete hart, um sie zu prüfen
Wie standen die Brüder untereinander? War noch Eifersucht, Bitterkeit oder Zorn vorhanden? Unter seinen beißenden Worten wollte Joseph ihr Benehmen beobachten, und er freute sich zu bemerken, dass die Liebe siegte. So führt uns Gott oft auf steinigen Wegen, um zu erfahren, was in unsern Herzen ist. Er gibt uns Gelegenheit, zu zeigen, wie wir zu unsern Brüdern stehen, um danach unsre Liebe zu Ihm selbst zu beurteilen.