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Predigten zu 1. Mose 3,19
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Seid um nichts besorgt
»Unser täglich Brot gib uns heute.« Ist mit dieser Bitte auch die ums leibliche Brot gemeint? Ja, auch das leibliche Brot darf hierunter verstanden werden. Vor allem aber geht es um das geistliche Seelenbrot, um Christus! Darum lehrt er uns, wir sollten uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung für den morgigen Tag machen, sondern in unseren Gebeten nur der leiblichen Bedürfnisse jedes einzelnen Tages gedenken. Er sagt in Matthäus 6,34: »Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.« Es wäre wohl eine gute Glaubensübung, wenn wir wirklich nur für das heutige Brot bäten, um so zu lernen, auf Gott zu vertrauen. Das heißt nicht, dass man nicht für zeitliches Gut und für die Nahrung arbeiten sollte, aber nicht in der Weise, dass man besorgt und voller Angst ist. Dann verrichten wir unsere Arbeit mehr im Gehorsam gegen Gott – um ihm zu dienen und Faulheit zu vermeiden. Uns erfüllt dann nicht mehr Angst und Sorge, woher das Nötige kommen soll. Gott wird für uns sorgen, wenn wir einfältig unsere Pflicht nach seinem Gebot tun, so wie er zu Adam gesagt hat: »Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.«
Wie wahr ist Gottes Wort! Es sind nun bei sechstausend Jahre, seit Gott der Herr dies gesprochen hat, und noch steht es mit Bezug auf den Menschen nicht anders. Ich nenne es aber eine väterliche Züchtigung und nicht mehr eine Strafe für die Sünde, ob man es auch einen Fluch nennen musste, was seither auf das Weib und den Mann gelegt ist. Die Strafe für die Missetat des Ungehorsams war der ewige Tod. Von diesem Tode erlöst der Weibessame diejenigen, die vor Gottes Richterstuhl im ewigen Tode lagen. Und wie väterlich diese Züchtigung ist, bezeuge jeder Hausvater, der, ob er auch im Schweiße seines Angesichts sein Brot essen, mit Dornen und Disteln kämpfen musste und mit einfacher Hausmannskost vorlieb nimmt, dennoch trauert, wenn er nichts verdienen kann, und dagegen Gott dankt, wenn er Arbeit hat oder Arbeit findet; gewiss, er wischt sich den Schweiß von der Stirn und geht emsig an die Arbeit vom Morgen bis zum Abend, um seine Familie mit Gott und Ehren zu ernähren und auch noch etwas übrig zu haben, um dem Dürftigen mitzuteilen. Musste er auch mit Dornen und Disteln kämpfen, er pflügt und säet voran auf Hoffnung hin, hält seinen Beruf für einen göttlichen Beruf, hält sich treulich daran, tröstet sich damit, dass das Handwerk nicht stirbt, und freut sich, dass er eine um seinetwillen verfluchte Erde ansehen darf mit der Verheißung im Herzen: Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit, wohl dir, du hast es gut.
Oft sehn wir, die mit Tränen sä'n,
mit Freuden ihre Früchte mäh'n.
Der Sämann gehet aus und weint,
weil alle Müh' verloren scheint;
geht auf und ab, streut seinen Samen
mit Tränen, doch in Gottes Namen,
und kehrt, wie jauchzt sein froher Blick,
mit reichen Garben einst zurück.