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Predigten zu 1. Mose 35,1

"Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst und baue dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, da du vor deinem Bruder Esau flohest!"

Gott forderte von Jakob eine entschiedene Umkehr. Er sollte Sichem mit seinen fruchtbaren Ebenen verlassen und nach Bethel zurückkehren, um dort zu wohnen. Die Freundschaft mit der Welt hatte viel Not in seinem Hause bewirkt, und Gott verlangte nun, dass er die Verbindungen, die er dort angeknüpft hatte, völlig aufgeben sollte.

Liebe Brüder und Schwestern, es wird Zeiten geben, wo es nötig ist, zu uns und unserer Familie zu sagen: "Wir müssen uns von der Welt trennen. Wir schließen Verbindungen, die uns schädlich sind, und wir geraten in Gewohnheiten, die nicht so sind, dass Gott sie gutheißen kann." Möge der Herr uns allen helfen, wenn wir klar sehen, dass so etwas zu tun ist! Mögen wir Gnade haben, sündiges Zögern zu beenden und auf alle Gefahr hin aufzubrechen!

"Ziehe hinauf nach Bethel." Eine Neubelebung alter Erinnerungen ist uns oft sehr nützlich. Die Erinnerung an die Zeit der ersten Liebe, in der wir zufrieden waren, auch wenn wir von allen anderen verleugnet und verkannt wurden, wenn wir nur in seiner Nähe weilen durften - diese Erinnerung wird sehr nützlich sein. Es ist gut, jener Stunde zu gedenken, wo wir zum erstenmal einen Hausaltar errichteten und uns mit unseren Lieben vor dem Herrn beugten. Damals fühlten wir, dass der abgesonderte Ort ein glücklicher Ort ist, und wir waren froh, getrennt von der Welt, mit Christus, in Christus, für Christus und wie Christus zu leben.

Wo ihr eure Freude verloren habt, werdet ihr sie finden, denn sie bleibt da, wo ihr sie verlassen habt. Wenn ihr das Betkämmerlein vernachlässigt habt; wenn ihr aufgehört habt, im Wort Gottes zu forschen; wenn ihr von der Nachfolge Christi abgewichen seid, dann geht nach Bethel zurück!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Mache dich auf und ziehe gen Bethel und wohne daselbst

Gott hatte sich vorgenommen, aus Jakob einen Heiligen zu machen. Einen Schimmer dieses Seines Liebesplanes hatte Er ihm am Jabok gegeben; aber noch war er der Auffassung des göttlichen Gedankens nicht fähig gewesen. Wie wir gesehen haben, war er sowohl bei seinen Ausflüchten, Esau gegenüber, als auch bei seiner Niederlassung außerhalb Sichems, wieder innerlich zurückgekommen. Jetzt wendet Gott verschiedene Mittel an, um ihn aufzuwecken und zu erneuern:

1. Der göttliche Befehl
„Mache dich auf, ziehe gen Bethel!“ Allzu lange war er in den Niederungen geblieben und hatte bei den Hürden gelagert. Nun rief Gott Worte der Auferstehung und des Lebens ihm zu.

2. Die Macht früherer Eindrücke
Wie viele Erinnerungen knüpften sich an jenen Namen: „Bethel“. Sie riefen ihm zuerst seine Not und seine Furcht ins Gedächtnis zurück, dann aber auch die Himmelsleiter und den ihm damit zugesicherten Trost. Sobald er diesen Namen hörte, schien er zu empfinden, wie wenig das in seinem Lager geführte Leben zu jenen Erinnerungen passte; darum sagte er seinen Leuten: „Tut von euch die fremden Götter . . . . lasst uns auf sein und gen Bethel ziehen, dass ich daselbst Gott einen Altar mache.“

3. Eine neue Offenbarung
Der HERR erschien ihm wieder. Schon lange hatte er kein göttliches Gesicht mehr gehabt; aber jetzt, als er die Götzen weggetan hatte, wurden seine Augen geöffnet, dass er Ihn sah, der trotz seiner Abweichungen ihm doch nahe geblieben war.

4. Der Tod
Debora, seine geliebte Rahel, sein alter Vater – eins nach dem andern wurde von ihm genommen, und in seinen Augen sah man jenen sehnsüchtigen Blick, der es bezeugte, er habe den Pilgersinn in sich aufgenommen, und sei Israel, ein Überwinder geworden. Gott hatte ihn ausgezogen, damit er besser laufen lerne in dem ihm verordneten Kampfe.