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Predigten zu 1. Mose 34,30
Ihr habt mir ein Unglück zugerichtet
Die Bibel scheut sich nicht, uns den Spiegel vor unser Herz zu halten, um uns zu sagen, was wir sind. Hier finden wir Israel, der mit Gott und Menschen obgelegen war, in sehr großer Verlegenheit. Seine Kinder hatten ihn darein verflochten; aber zuerst hatte er den Anlass dazu gegeben.
1. Dina
Wie wenig dachte sie daran, dass ihr Besuch für ihre Familie und für die, deren Gast sie war, so böse Folgen haben würde! Was brachte sie dorthin? War ihre Erziehung vielleicht zu ernst gewesen und verlangte sie nach mehr Freiheit? Es gibt einen unvermeidlichen Rückschlag, wenn junge Leute in ihren ersten Lebensjahren mit unnötiger Strenge behandelt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach war aber hier, durch die Ungebundenheit ihres Vaterhauses, und durch ihrer Mutter Götzendienst, die Scheidungslinie so sehr verwischt worden, dass es Dina keine Mühe kostete, sie zu überschreiten.
2. Simeon und Levi
Noch auf seinem Sterbebett erinnerte sich Jakob an die hinterlistige Grausamkeit seiner Söhne und weissagte ihr Zerstreutwerden in Israel; obschon bei Levi die Wirkung dieses Fluches, durch seinen Gehorsam und seine Hingabe an Gott aufgehoben wurde. Später konnte der HErr von ihm sagen: „Ich mache einen Bund mit ihm, des Lebens und des Friedens,“ und also ward er zum Salz in Israel. Zu Simeons Fall wurde der Fluch nicht durch eine spätere Kundgebung des Gehorsams vernichtet, sondern er nahm seinen Verlauf. Hierin liegt sowohl eine Ermutigung als eine Warnung.
3. Jakob
Der Hauptfehler lag darin, dass Jakob jenes Land gekauft, und sich zu nahe bei der Stadt niedergelassen hatte. Als ein Pilgrim hatte er hierzu kein Recht. Wenn christliche Eltern Gemeinschaft mit der Welt haben, so werden sie sich die daraus entstehende Verwirrung, für sich und ihre Kinder, selbst zu verdanken haben.