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Predigten zu 1. Korinther 2,11

"Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Niemand weiß, was im Menschen ist, ohne der Geist des Menschen."

Unser Geist hat nicht nur die Kenntnis aller inneren Vorgänge in uns, als einer, der sie kontrolliert, sondern er ist sich auch seiner Verantwortlichkeit über dieselben Gott und Menschen gegenüber bewusst. Nur durch seine Schuld können seelische oder sinnliche Eindrücke sich zu solchen Gefahren auswachsen, dass Sünden daraus werden. Wenn er jede von außen anfliegende oder von innen (aus dem Unterbewusstsein) aufsteigende Regung sofort abweist, verliert sie ihre Entwicklungsmöglichkeit. Das kann man an mancher Lust, mancher Verliebtheit, manchem Zweifel, mancher Versuchung sehr deutlich beobachten. Daher muss unser Geist seine Oberleitung vom Geiste Gottes erhalten; anders kann der letztere über unsere Persönlichkeit keine Herrschaft ausüben. Die Vermittlung zwischen dem Heiligen Geist und unserer Persönlichkeit ist unser eigener Geist. Zu einem Geistesmenschen wird man nur dadurch, dass Gottes Geist immer mehr Besitz ergreifen kann von unserem Geist, dass unser Geist dem Geiste Gottes gehorsam ist. Heiligung heißt dann vor allen Dingen, dass man Raum im eigenen Geist schaffe für Gottes Geist.

Lieber Heiland, erbarme dich unser! Hier liegt viel Unterlassung und Versäumnis von unserer Seite vor, Unlust, uns deinem Geist zu überlassen. Vergib solche Schuld und überströme uns mit deiner Liebe, dass wir immer mehr Verlangen bekommen, uns für dich offen zu halten. Amen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Der Geist des Menschen macht ihn zu einem menschlichen Wesen

Tief im Inneren jedes Menschen gibt es ein verborgenes Heiligtum, in dem das geheimnisvolle Zentrum seines Seins wohnt. Es ist das menschliche »Ich bin«, eine Gabe des »ICH BIN«, der ihn erschaffen hat. Das »ICH BIN« Gottes ist unableitbar und existiert aus sich selbst. Das »Ich bin« des Menschen kommt von Gott her und hängt in jedem Augenblick von Seinem schöpferischen »Es werde« ab, um weiterbestehen zu können. Eines ist der Schöpfer, hoch erhaben über allen, der »Alte an Tagen«, der in einem unzugänglichen Licht wohnt. Das andere ist ein Geschöpf und bleibt, obwohl über alle anderen privilegiert, ein Geschöpf, das auf Gottes Güte angewiesen und ein Bittsteller vor Seinem Thron ist! Diese tief im Menschen liegende Wesenheit, über die wir reden, wird in der Schrift »der Geist des Menschen« genannt. Paulus sagte der Gemeinde in Korinth: »Wer von den Menschen weiß, was in dem Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in dem Menschen ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.« So wie die Selbsterkenntnis Gottes in dem ewigen Geist liegt, so liegt die Selbsterkenntnis des Menschen in seinem eigenen Geist – und seine Gotteserkenntnis erfolgt aus dem direkten Eindruck des göttlichen Geistes auf den Geist des Menschen. Das zeigt uns die wesenhafte Spiritualität des Menschen. Damit wird aber auch geleugnet, dass der Mensch ein Körper mit einem Geist ist, sondern die Schrift erklärt klar und deutlich: »Der Mensch ist ein Geist mit einem Körper!« Das, was den Menschen zum Menschen macht, ist nicht sein Körper, sondern sein Geist. Darin liegt ursprünglich seine Gottesebenbildlichkeit.