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Predigten zu 1. Korinther 1,21

"Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten;"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Denn weilja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten."

Einige in der Gemeinde von Korinth versuchten das Evangelium intellektuell attraktiv zu machen. Ihre Beschäftigung mit der Weisheit dieser Welt machte sie sensibel für diejenigen Aspekte der christlichen Botschaft, die für die Philosophen einen Anstoss bildeten.

Sie dachten nicht daran, den Glauben aufzugeben, nein, sie wollten ihn nur neu definieren, um den Gelehrten den Zugang dazu zu erleichtern.

Paulus aber ging hart gegen diesen Versuch vor, die Weisheit der Welt mit der Weisheit Gottes zu "verheiraten" . Er wusste nur zu gut, dass der Erwerb intellektuellen Ansehens in einem Verlust geistlicher Kraft resultieren würde.

Wir wollen ehrlich sein. Die christliche Botschaft besitzt nun einmal ein Element, das den Juden ein Ärgernis und den Griechen Torheit ist. Und nicht nur das - die meisten Christen sind nicht gerade das, was die Welt als weise, mächtig oder edel bezeichnen würde. Früher oder später sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass wir - statt zur Intelligenz zu zählen - töricht, schwach, unedel und verachtet sind, ja wir sind geradezu "Nobodies" , in den Augen der Welt.

Aber das Wunderbare ist nun, dass Gott diese scheinbar törichte Botschaft verwendet, um diejenigen zu erretten, die glauben. Und Gott gebraucht "Nichtse" , um seine Absichten zu verwirklichen. Indem er solche unmöglichen Werkzeuge nimmt, verurteilt Er allen Dünkel und alle Anmassung dieser Welt, nimmt uns jede Möglichkeit der Selbstbeweihräucherung, und sorgt so dafür, dass für alles ausschließlich Ihm die Ehre zukommt.

Damit wollen wir nicht sagen, dass es kein Platz für Gelehrsamkeit gibt. lm Gegenteil. Aber wenn Gelehrsamkeit nicht mit tiefer Geistlichkeit verbunden ist, wird sie zu einer gefährlichen und tödlichen Sache. Wenn Gelehrsamkeit über das Wort Gottes zu Gericht sitzt und beispielsweise behauptet, einige Verfasser hätten verlässlichere Quellen benutzt als andere, dann stellt das ein Abirren von der Wahrheit Gottes dar. Und wenn wir solche Gelehrten hofieren, dann setzen wir uns allen ihren Irrlehren aus.

Paulus kam zu den Korinthern nicht nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit. Er hielt dafür, nichts unter ihnen zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. Er wusste, dass wahre Kraft in der einfachen, geraden Vorstellung des Evangeliums liegt, und nicht in der Beschäftigung mit kniffligen Problemen oder nutzlosen Theorien, oder in der Verehrung von Intellektualismus.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Blickt man hinein in die Weisheit und Wissenschaft der Welt und durchläuft, was die Weltweisen ohne das Licht der heiligen Schrift erfunden haben, ach wieviel trifft man da Dämmerlicht, wie viel Dunkelheit, ja oft dicke Finsternis; der eine behauptet das, der andere etwas anderes, und zuletzt behauptet jeder etwas Falsches. Am besten und am gründlichsten hat sich darüber ein alter heidnischer Weltweiser geäußert: das Ende seiner langen Forschungen sei das, daß er nun wisse, daß er nichts wisse. Dieser Heide ist weiter gekommen als manche, die sich klug dünken unter den Christen. Daß wir nichts wissen in göttlichen Dingen, das wird jedem klar werden, der sich dazu bequemt, die Wahrheit zu suchen und sich zu einer ernstlichen und ganzen Bekehrung anzuschicken; er wird Ja und Amen sagen zu dem Liedervers: »Was ist blinder als ein Sünder?« Ja, was ist blinder? Ich weiß nichts Blinderes. Und doch will er sehen; doch will er klug sein; doch will er wissen, was zu seinem Seelenheil dient, ehe er es gelernt hat von Dem, der das Licht der Welt ist; bald geht er zu weit rechts, bald zu weit links; bald ist er zu weit oben, bald zu weit unten; und wenn er seine Torheit in zehn Fällen eingesehen hat, so handelt er im elften Fall doch wieder nach seiner eigenen Weisheit, statt, da ihm Weisheit mangelt, sie sich zu erbitten von Dem, der selbst die Weisheit ist. Es ist eine erstaunlich tiefe, fast unzerstörbare Wurzel des Vernunftstolzes im Herzen; es kostet den Geist der Wahrheit erstaunlich viel Mühe und Geduld, bis ein Sünder nur das erkennt, daß er selber nichts weiß, was doch Wahrheit ist, und daß er sich den rechten Weg erst zeigen und sich führen lassen muß, wie ein Kind in Einfalt und Unschuld sich führen und gängeln läßt von seinem Vater.

Herr, habe acht auf mich, die Schlange mühet sich, mit ihren Tücken ein Herz, das du befreit, von der Einfältigkeit bald zu berücken.