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Predigten zu 1. Könige 3,9
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Fast wie im Märchen erging es dem jungen König Salomo! Er hat einen Wunsch frei! „Der Herr erschien Salomo im Traum und sprach: Bitte, was ich dir geben soll!"
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht einmal im Spiel der Phantasie solch eine Lage ausgedacht hätte, wo er frei wünschen kann, was er will. Ja, was würden wir uns denn in solch einer Lage wünschen? Eins ist wohl ziemlich sicher: Es wäre kaum einer auf den Wunsch des jungen Salomo gekommen: „So wollest du deinem Knecht geben ein gehorsames Herz." Das ist ganz groß! Aus diesem Wort spricht wirklich die tiefe Erkenntnis, wo die Quelle aller unserer Nöte ist: im Ungehorsam gegen den lebendigen Gott. Es ist nicht von ungefähr, dass Salomo um ein gehorsames Herz bat. Man muss einmal die vorhergehenden Kapitel lesen, wo Salomo schwere Entscheidungen trifft. Und es ist nicht immer klar, ob sie nicht aus Zorn und Temperament getroffen wurden. Diese Dinge haben Salomo in Not gebracht.
Und da entsteht in ihm das Verlangen: „Ich will tun, was Gott will; Er soll meine Entscheidungen regieren." Wir möchten das ja wohl auch. Aber – wir können nicht gehorsam sein, wenn Gott selbst uns nicht ein gehorsames Herz schenkt. Darum ist Salomos Gebet nun ein Gebet aller Knechte Gottes. „Herr, gib mir ein gehorsames Herz!" Amen.
Du wolIest Deinem Knechte geben ein gehorsames Herz, dass er Dein Volk richten möge und verstehen, was gut und böse ist.
Der Herr war dem Salomo des Nachts im Traum erschienen und hatte ihm gesagt: bitte, was ich dir geben soll. Dieses göttliche Anerbieten war eine Prüfung für Salomo: an seiner Bitte konnte man seine Gesinnung erkennen; konnte doch ein junger König gar Verschiedenes erbitten. Er hat diese Prüfung gut bestanden; er bat den Herrn um ein verständiges, eigentlich ein hörendes Herz, das Volk richten zu können. Daraus sehen wir, dass es damals Salomos Hauptanliegen war, die nötige Ausrüstung für seinen königlichen Beruf zu bekommen. Hierin ist er allen Christen ein Vorbild; auch uns muss es eine Hauptsache sein, von Gott die Gnade zu bekommen, die wir brauchen für unsere täglichen Aufgaben. Wäre das der Fall bei uns, vom Fürsten an bis zu jedem Hausvater herab, so stände es herrlich unter unserem Volk, herrlich in der Kirche und in unsern Familien. Es ist aber ganz anders: der Mensch trachtet nach vielerlei, aber gar zu oft nicht nach dem, was er für seine nächsten Pflichten braucht. Und wenn man Ausrüstung sucht für diese und jene Lebensaufgaben, so sucht man sie leider gar zu wenig bei dem Herrn. Letzteres ist sogar der Fall bei den heiligsten Aufgaben in Familie, Schule und Kirche; man nimmt vorlieb mit menschlicher Ausrüstung und ermangelt der göttlichen Ausrüstung. Daher kommt es, dass in Familie, Schule und Kirche so viel ungöttliches Wesen ist, dass man in Handel und Wandel so viel Pfuscherei und Gewissenlosigkeit findet. Die Menschen haben verlernt, dass das Beste, was wir für jeden Lebensberuf brauchen, von unserm Gott erbeten und geschenkt werden muss. Der Herr gab Salomo, was er bat, er schenkte ihm ein weises, verständiges Herz, so dass er in Weisheit über alle seine Zeitgenossen hinausragte. Leider bewahrte Salomo seine Weisheit nicht. Seine Fleischessünde durch Vielweiberei zog ihn ab vom Herrn und verdunkelte seinen Verstand. Nichts kann die Weisheit mehr zerstören als Fleischessünde.
Treuer Gott und Vater! Gib auch mir, was ich brauche für meine Lebensaufgaben, damit ich treu erfunden werde. Hilf mir auch halten, was ich habe. Amen