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Predigten zu 1. Könige 21,23
"Und auch von Isebel hat der HERR geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Vormauer von Jisreel."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels."
"Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken." Dieses Asaphwort (Ps. 73, 19) passt auf das Ende der Isebel. Wir treten im Geiste hin zu dem Königspalast in Jesreel. An der Mauer des Palastes liegen einige Knochen. Es sind Schädel und Gebeine der Königin Isebel, die soeben dort zum Fenster hinausgeworfen worden ist. Diese Gebeine reden eine eindringliche Sprache. Sie wollen uns drei Lehren unauslöschlich einprägen: 1. Wie eitel und vergänglich ist doch alle Schönheit des Fleisches! Eben sah man noch im Fenster des Palastes eine stolze Frau mit geschminktem Angesicht und diademgeschmücktem Haupt. Jahrelang war sie die einflussreichste Person im Land gewesen. Jetzt sind nur noch diese wenigen, von Hunden abgenagten Knochen von ihr übriggeblieben. So vergeht die Herrlichkeit des Fleisches oft schnell. 2. Wie weiss doch Gott alles Leid, das seinen Knechten widerfährt, zur rechten Stunde zu rächen. Die vorübergehenden Bürger wussten, dass es die Gebeine jener furchtbaren Feindin des Propheten Elias waren, des Weibes, das diesem frommen Gottesknecht so viel Leid bereitet hatte. Wie war diese Isebel der Arbeit des Propheten im Weg gewesen! Elias hatte sich selber nie gerächt. Aber sein Seufzer war zu Gott gedrungen. Nun hatte Gottes Stunde geschlagen. Die Feindin Elias hatte einen elenden Tod gefunden. Ihre Gebeine vor den Mauern ihres Palastes erinnern an das Wort Römer 12, 19: "Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr." Das soll uns Mut machen, wenn Bösewichter einem Gottesmann Seufzer auspressen. 3. Die Feinde Gottes müssen zuletzt wider ihren Willen Gottes Wort bekräftigen. Elias hatte gesagt: "Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels." Buchstäblich war es geschehen. Isebel musste im Tod dem Worte Gottes Geltung verschaffen, das sie bei Lebzeiten verachtet hatte.