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Predigten zu 1. Könige 21,20
Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind?
Ahab besaß nun seinen Kohlgarten; aber an dessen Tor stand Elias, als sein verkörpertes Gewissen. Die Menschen können das Ziel erreichen, wonach ihres Herzens streben geht; haben sie es aber auf unrechte Weise erlangt, so wird sie dies Bewusstsein verfolgen, ihnen die Freude vergällen, auf die sie gezählt hatten, und sie schließlich zu Boden schlagen. Wir können unsere besten Freunde zu unseren Feinden machen, wie Elias es Ahab gegenüber ward. Die Wolke, die Israel erleuchtete, war den Ägyptern dichte Finsternis; der Engel, der Jerusalem beschützte, erschlug das Heer Sanheribs. Der Gott, der bei den Heiligen heilig ist, erscheint den Verkehrten als verkehrt. Die Ursache dieser Verschiedenheit liegt in uns selbst. Die Sonne kann Wachs schmelzen, aber den Ton verhärtet sie, – das liegt am Wesen des Tones. Der Witwe zu Zarpath erschien Elias wie ein Engel des Lichts, während er Ahab als Feind entgegentrat. In ihren Herzen lag der Unterschied: das eine war liebevoll und heilig, das andere dunkel und unrein. Es hängt von dem ab, was du bist, ob Elias dein Freund, oder dein Feind sein wird.
Das Wort „sich verkaufen“ ist schrecklich. Dieser Gedanke liegt Goethes Faust zu Grunde, wo die Seele sich dem Teufel verkauft, für so und so viele Jahre weltlichen Vergnügens. Einige niemals gehaltene Versprechungen; ein Trugbild das da verschwindet, sowie wir uns ihm nähern; ein bestechliches Geschenk an Gold oder Silber, das die Hand verbrennt, die es empfängt, – das ist der Preis, wofür Menschen sich selbst verkaufen. „Ihr seid umsonst verkauft.“ Wahrlich, der Teufel ist ein harter Bundesgenosse; hat er einmal die Seele in seiner Gewalt, so lacht er seiner früheren Versprechungen, und der Lohn, womit er bezahlt, ist der Tod.