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Predigten zu 1. Könige 13,21
Darum, dass du dem Munde des HErrn bist ungehorsam gewesen und bist umgekehrt
Auf den ersten Blick sind wir geneigt, diesen unbekannten Propheten zu bemitleiden, und sein Umkehren zu rechtfertigen; aber wenn wir die Geschichte genauer ansehen, so entdecken wir nicht nur den Grund der schweren Strafe, die ihn ereilte, sondern wir werden auch gewarnt vor ähnlichem Ungehorsam. Haben wir aus dem Munde des HErrn selbst einen bestimmten Befehl erhalten, so müssen wir danach handeln, und uns nicht davon abwendig machen lassen durch etwaige Weisungen, die uns von den Lippen anderer Jünger gemacht werden. Gott ändert das nicht, was aus seinem Munde gegangen ist. Sind wir dessen gewiss, dass wir uns auf dem, uns von Ihm gewiesenen Wege befinden, so dürfen wir uns weder durch Lockung noch durch Drohung, woher sie auch kommen mögen, davon abwendig machen lassen.
Um den wahren Wert der Ratschläge unserer Freunde zu erkennen, müssen wir uns vor allem fragen, ob sie mit unserer tiefgewurzelten Überzeugung des Willens Gottes nicht im Widerspruch stehen; ferner, ob sie die Bequemlichkeit und die Befriedigung des Fleisches befördern, wie dies jedenfalls bei dem Vorschlag des alten Propheten der Fall war. Hüte dich vor dem, der dir das Brot und Wasser anbietet, wodurch dein Fasten gebrochen würde. Diese Lockspeise könnte allzu leicht die Waage deines Urteils beeinflussen. Wenn eine Stimme zu dir spricht: „Schone dein selbst,“ so sei auf deiner Hut; das ist nicht göttlich, sondern menschlich gedacht. Lerne unmittelbar mit Gott zu verkehren und laufe nicht hierhin und dorthin, zu menschlichen Lehrern. Sei Stille vor Gott, und was Er dir in der Tiefe deiner Seele sagt, das tue. Sein heiliger Geist wird dich in alle Wahrheit leiten, und ist dir einmal sein Wille geoffenbart, so höre auf keine andere Stimme, ob sie sich noch so sehr auf ihren göttlichen Ursprung berufe.