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Predigten zu 1. Johannes 5,14

"Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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GRUNDVORAUSSETZUNG ZUM GEBET

Im Namen Jesu zu beten, ist mehr als nur eine Formel. Einige Menschen meinen, sie müssten jedes Gebet mit den Worten „im Namen Jesu, Amen“ beenden. Wahres Gebet beinhaltet jedoch weit mehr als das Aufsagen einer Formel.

Was bedeutet es denn eigentlich, „im Namen Jesu“ zu beten? In der Bibel steht der Name Gottes für alles, was er ist, für sein ganzes Wesen. Als Gott Mose seinen Namen offenbarte, sprach er: „Ich bin, der ich bin“ (2Mo 3,14). In gleicher Weise steht der Name Jesus für seine ganze Person und sein Wesen. Wenn du in seinem Namen betest, sollte dein Gebet in Übereinstimmung mit seiner Person sein. In Jesu Namen zu beten, bedeutet, im Einklang mit dem Willen Gottes zu beten.

Stimmen deine Bitten mit dem souveränen Plan Gottes überein, wird er sie erhören, und dein Glaube wird gestärkt. Anstatt ans Ende deiner Gebete einfach eine Formel anzuhängen, könntest du sie vielleicht einfach wie folgt beenden: „Ich bitte dies, weil ich denke, dass es dem Willen Christi entspricht.“


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Dies ist die freudige Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir ihn um etwas nach seinem Willen bitten, er uns erhört."

Der Glaube kann nur im Bereich von Gottes Willen frei wirken. Versuchen wir, Dinge zu tun, die nicht mit seinem Willen übereinstimmen, dann mögen wir beten und flehen, im Glauben handeln und alles Mögliche mehr tun, doch wir erreichen fast gar nichts; Gott unterstützt uns nicht. Wenn wir Ziele ansteuern, die wir eigenmächtig gewählt haben, dann nützt uns der Glaube nichts, dann erfahren wir nur, dass selbst Berge von Glauben nicht mal das kleinste Hindernis, auch nicht ein senfkorngroßes, hinwegräumen können. Was wir aufgrund unserer eigenen guten Absichten beginnen, dafür übernimmt Gott keine Verantwortung. Seine Kraft verleiht er uns nur zu dem, was seinem Willen entspricht. Wir müssen uns mit seinem Willen ganz eins machen, dann dürfen wir auch bei den schwersten Prüfungen freudige Zuversicht haben. Denn dann "erhört er uns" .


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Das ist die Freudigkeit, die wir zu Ihm haben, dass, so wir etwas nach Seinem Willen bitten, so hört Er uns."

Es ist ein schädlicher Missbrauch des Gebetes, wenn "man im Gebet am Worte vorbeigeht". Viele erflehen und glauben etwas, was Gott nie verheißen hat. Das heißt den Herrn versuchen und sich selbst betrügen! Jemand bittet Gott um das tägliche Brot, ohne selbst arbeiten zu wollen, oder um die Aufrechterhaltung seines geistlichen Lebens, ohne das Wort Gottes benutzen zu wollen. Ein anderer bittet Gott um Gnade zur Heiligung, während er noch unter dem Gesetz steht, oder um Kraft zu Früchten des Glaubens, wenn er noch keinen Glauben hat und noch nicht in Christus eingepfropft ist. Ein dritter bittet um ein seliges Ende, obwohl er nie auf dem Wege wandelte, der zum Leben führt - oder "um unbedingte Erhörung" in solchen Dingen, bei denen es ungewiss ist, was in den Augen des allweisen Gottes das nützlichste ist usw. Alles solches ist nichts anderes, als den Herrn versuchen und sich selbst betrügen. Der Glaube und das Gebet müssen immer eine Verheißung von Gott haben, auf die sie sich gründen können, sonst sind sie nichtig.

Andere dagegen haben Verheißungen und Zusagen von Gott über Dinge, die sie wünschen, benutzen dieselben aber nicht, bedenken sie nicht und nehmen Gott nicht beim Wort, sondern gehen ohne Glauben und ohne Gebet einher; oder wenn sie auch beten, so beten sie doch ohne Glauben an das Wort und beten darum "in den Wind hinein", beten mit Unlust und Kälte. Das ist zuweilen auch bei den redlichsten Gnadenkindern der Fall. Höre drum: Erstens ist zu einem rechten Gebet des Glaubens erforderlich, dass es nicht dein eigenes Unternehmen ist, sondern sich mit dem Befehl und der Zusage Gottes deckt und du zum Herrn sagst: "Du hast mir befohlen zu beten; ich tue jetzt nur, was Du mir befohlen hast", - oder wenn du mit David sprichst: "Mein Herz hält Dir Dein Wort vor: Ihr sollt Mein Antlitz suchen! Darum suche ich auch, Herr, Dein Antlitz; ich tue nur, was Du mir befohlen hast." - Zweitens ist es erforderlich, dass du nicht nur vor Gott kommst mit deinen eigenen Gedanken, deinem eigenen, trügerischen, lügenhaften Urteil deines Herzens über Ihn, über Seine Gesinnung und über Seine Antwort auf dein Gebet, sondern dass du dich mit Seinen eigenen Worten wappnest, diese bedenkst und sie Gott vorhältst: "Ich begehre nur, was Du mir zugesagt hast, tue nur, wie Du gesagt hast, ja, tue nur nach Deiner eigenen Natur und Lust. Du hast gesagt: Ich bin gnädig, barmherzig, allmächtig und wahrhaftig; Meine Lust ist, euch Gutes zu tun und Ich warte darauf, dass Ich ihnen gnädig sei. Tue dann nach Deiner eigenen Natur und Lust und nach Deiner Gesinnung!"

Ein solches Bild von Gott werden die Vernunft, das Gefühl und der böse Feind deinem Herzen allerdings unaufhörlich entreißen wollen, wenn du ihnen auch nur das geringste einräumst. Darum ist hier oft ein harter Kampf notwendig, um beim Wort bleiben zu können. Halte darum die Augen ohne den geringsten Seitenblick fest aufs Wort gerichtet und denke so: "Ist es nicht wahr, was geschrieben steht, so ist es mir einerlei, wie es mir geht". - Drittens ist es erforderlich, dass du nicht mit deiner eigenen Würdigkeit oder in deinem eigenen Namen zu Gott kommst, sondern deinen "Mittler" an deine Statt stellst, an dem Gott Sein Wohlgefallen hat. -Viertens endlich ist vonnöten, dass du dein Gebet so vorträgst, dass deine Sache nicht von dir und deiner Würdigkeit, sondern von Gott und Seiner Ehre abhängt, und nicht dein Glaube, sondern Gottes Treue, nicht dein Gebet, sondern die Wahrhaftigkeit Seiner Verheißungen die Probe bestehen muss. Alles dies geschieht dadurch, dass man Gott beim Worte nimmt oder, wie David sagt, "Ihm Sein Wort vorhält".

Das war die Kunst der alten Glaubenshelden, wenn sie im Gebet mit Gott gekämpft haben. Als der Patriarch Jakob sich in Angst und Schrecken vor seinem Bruder Esau und der Ankunft seiner Heere befand und nun den Herrn um Hilfe bat, sagte er: "Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du zu mir gesagt hast: Ziehe wieder in dein Land und zu deiner Freundschaft, Ich will dir wohltun, errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus!" Er wollte dadurch Gott an Seine Verheißungen erinnern, die Er diesen Vätern gegeben hatte, dass nämlich ihre Nachkommen sehr zahlreich werden sollten. Die Erfüllung hing nun von der Errettung Jakobs und seiner Kinder ab; denn wenn sie vernichtet würden, wie wäre dann die Verheißung erfüllt worden? Zugleich aber liegt darin der Gedanke: Wenn ich auch unwürdig bin, so denke doch daran, dass ich der Sohn Deiner Diener Abraham und Isaak bin, die Du ja liebhast. - Weiter sagt er: "Der Du zu mir gesagt hast: Ziehe wieder in dein Land und zu deiner Freundschaft, Ich will dir wohltun", was soviel heißt wie: Du selbst hast mir befohlen, diese Reise anzutreten, darum musst Du für mich sorgen, denn Du hast mir versprochen, dass "Du mir wohltun willst". Nun, Herr, kommt es auf die Wahrheit Deiner Worte an; denn wenn Esau uns vernichtet, wie wird dann die Verheißung erfüllt: "Ich will dir wohltun"? Gerade als wollte er sagen: Es bedeutet nicht viel, ob ich vernichtet werde; aber, was wird dann aus Deiner Verheißung, Deiner Wahrhaftigkeit, Deinem Namen und Deiner Ehre?

Der es im Ernst befohlen, Die Gaben abzuholen, Der kann uns nichts versagen, Wenn wir's im Glauben wagen. Er will uns durch's Verheißen Aus allem Zweifel reißen; Die Wahrheit kann nicht lügen, Die Treue kann nicht trügen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass so wir etwas bitten nach seinem Willen, so höret er uns. Und so wir wissen, dass er uns höret, was wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben.

Beten ist eine heilige Kunst. Der rechte Beter hat Freudigkeit, Freimütigkeit vor Gott; er ist in der inneren Verfassung, in der er mit gläubiger Zuversicht sich rückhaltlos aussprechen kann vor Gott. Diese freudige Zuversicht setzt voraus, dass keine Kluft, keine Trennung zwischen dem Beter und seinem Gott ist, dass er mit der inneren Ruhe, die eine Frucht der Gnade und der Versöhnung in Christo ist, vor den Gnadenthron treten kann. Nur im Genuss der Gnade und Liebe in Christo Jesu können wir das völlige Vertrauen haben, aus dem freimütiges Beten hervorgeht. Solche Beter sind gewiss, dass Bitten nach Gottes Willen erhört werden. Es ist ihnen auch ein Anliegen, nach Gottes Willen zu bitten , weil es ihnen vor allem am Herzen liegt, nach Gottes Willen zu leben. Die Leute, die nicht nach Gottes Willen leben , werden es überhaupt schwer finden, nach Gottes Willen zu bitten, weil ihr Eigenwille und ihre Selbstsucht in alles hineinspielt. Beter nach Gottes Willen können etwas empfangen, weil sie Gottes Gaben zu seiner Ehre brauchen. Der selbstsüchtige und eigenwillige Beter sucht nie Gottes Ehre und wird nicht erhört. Bittest du nach Gottes Willen, so darfst du fest glauben, dass du die Bitten hast, die du von ihm gebeten hast, dass du erhört bist. Das schließt aber nicht aus, dass es längere oder kürzere Zeit anstehen kann, du dich also gedulden musst, bis die Erhörung offenbar wird. Hier liegt für manche Beter eine Klippe: sie haben nach Gottes Willen gebetet; aber weil die Erhörung nicht gleich sichtbar wurde, fingen sie an zu zweifeln. Der rechte Glaube kann warten. Wie oft muss Gott an uns Dieses und Jenes erst erreichen, ehe wir die freudige Offenbarung bekommen können, wir sind erhört! Bist du zubereitet, die Erhörung zu empfangen?

Vater im Himmel! Schenke mir täglich Freudigkeit zu Dir zu nahen und bewahre mich, dass diese Freudigkeit nicht durch eigene Sünde gestört wird. Amen