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Predigten zu 1. Chronik 6,33
Heman, der Sänger
Das ist eine kurze Inschrift auf dem Grabe eines Mannes; aber eine sehr vielsagende. Wer sie entziffert hat, der kennt Heman schon ziemlich genau; sie ist der Schlüssel zu seiner ganzen Persönlichkeit und zu seinem Charakter. Wohl uns, wenn auch von uns könnte gesagt werden, dass wir mit unserem Gesang gedient haben in der Stiftshütte des HErrn. Willst du ein Sänger werden – nicht etwa nur am Sonntag, sondern alle Tage; nicht mit der Stimme allein. Sondern auch mit dem Herzen; nicht nur, wenn der Sonnenschein, getragen von balsamischem Duft zum offenen Fenster hereinströmt, sondern auch dann, wenn die geschlossenen Läden von Verlust und schmerzlichem Scheiden zeugen – so merke dir:
- Gott muss dir das neue Lied in deinen Mund legen;
- Du musst Ihm ganz geweiht sein, denn der Lobgesang des HErrn beginnt erst nach vollbrachtem Brandopfer;
- Du musst dich nicht von deinem Gott entfernen, denn es ist unmöglich „des HErrn Lied zu singen in fremden Landen.“
O singe nur, liebes Herz, singe nur. Nichts verscheucht den Teufel so schnell, wie ein liebliches Lied. Luther pflegte zu sagen: „Lasset uns ein feines Lied singen, dem Teufel zum Trutz.“ Nichts kann des Pilgers Fuß so leicht machen, seinen Schritt so sehr beschleunigen, wenn der Weg lang und mühsam erscheint; nichts bringt den Himmel dem Herzen so nahe, wie ein solches Lied im höheren Chor. Singe, wenn die Zeiten trüb und schwer sind, du wirst sie erhellen; singe, wenn dein Haus und Leben einsam geworden ist, – unsichtbare Sänger werden dich begleiten; steige hinab in das dunkle Tal der Schatten, mit einem Gesang; wenn du dann am jenseitigen Ufer erwachen wirst, so kannst du mit einstimmen in das Lied Mosis und des Lammes.