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Predigten zu 1. Chronik 21,8
David sprach zu Gott: „Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe"
Es war durch Hochmut und Großtuerei, dass David hier sündigte. Er wollte mit dem wachsenden Heere Israels prahlen und sich, seiner Klugheit und Tapferkeit die Ehre zuschreiben. Solches eitle Rühmen in dem heiligen Gott ein Gräuel, denn Er will seine Ehre keinem anderen geben. Dies war die Sünde Nebukadnezars, als er rief; „Das ist die große Babel, die ich erbaut habe.“ Es war auch die Sünde des Herodes Agrippa, dem das Volk zujubelte: „Das ist Gottes Stimme und nicht eines Menschen,“ worauf der Engel des HErrn ihn schlug, „darum, dass er die Ehre nicht Gott gab.“
Zu dieser Selbstbespiegelung werden wir alle versucht, wenn wir etwa die Zahl unserer Zuhörer und Anhänger berechnen; wenn wir unsere Aktien und Obligationen vor uns entfalten; wenn wir unsere Juwelen zur Schau tragen. Das sind lauter Gaben, die unser Vater im Himmel unserer Sorgfalt anvertraut hat, die wir mit Dankbarkeit, aber nicht mit Stolz für Ihn verwalten sollen. Wie tief war da David herabgesunken von dem Standpunkt seines eigenen lieblichen Liedes: „HErr, mein Herz in nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz.“ O, bitten wir doch unseren Meiner, dass Er uns lehre, sanftmütig und von Herzen demütig zu werden, damit wir Ruhe finden für unsere Seelen; trachten wir doch nach der Kindeseinfalt, der alles Selbstbewusstsein fremd ist, und indem wir die Zunahme an inneren Kräften überblicken, vergessen wir doch ja nicht des Apostels Mahnstimme: „Was hast du, das du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast, was rühmst du dich denn, als der es nicht empfangen hätte?“
Wie schön hat doch Johannes der Täufer die Versuchung zur Eifersucht abgewehrt mit den Worten: „Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel.“