1) Gott, unter deiner Vaterhut
hab ich die Nacht so sanft geruht,
dass ich erquickt nun in die Höh'
der Morgensonn' entgegen seh'.
2) Wohin ich blicke, redest du
mit Wohltat mir und Güte zu;
mein erster Hauch sei Lobgesang,
mein letzter Atemzug sei Dank!
3) Gib, dass ich diesen ganzen Tag
mich deiner Güte...
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1) Gott, Vater der Natur,
du Urquell alles Lebens,
auf dich hab ich getraut,
und hoffte nicht vergebens.
In Krankheit und Gefahr
hilft deine Vaterhand,
sie stillt den scharfen Schmerz
und hemmt des Fiebers Brand.
2) Als mich der Krankheit Wut
aufs harte Lager brachte,
als ich die Tage wog,
die Nächte bang durchwachte,
als fast mein...
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1) Gott, von dir hab ich mein Leben,
von dir hab ich Leib und Geist,
du hast alles mir gegeben
und stets Vatertreu erweist,
du bist meine Zuversicht,
dich, mein Schöpfer, lass ich nicht.
2) Jesu, du hast meine Sünde
an dem Kreuze selbst gebüßt,
dass nun mir als seinem Kinde,
Gott, der Vater, gnädig ist,
du bist meine...
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1) Gott, von dir, mein Gott, bereitet
kommt die Nacht, der Müden Lohn,
sanft gekrönt mit kühlem Mohn.
Nachtigallgesang begleitet
sie auf ihren stillen Thron.
2) Alles schweigt in frommer Feier,
denn auch du bist in der Nacht!
Gott, du hast in schwarze Tracht
sie gehüllt, und einen Schleier
hell von Sternen ihr gemacht!
3) Alles...
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1) Gott, vor dessen Angesichte
nur ein reiner Wandel gilt,
ew'ges Licht, aus dessen Lichte
nichts als reinste Klarheit quillt,
lass uns doch zu jeder Zeit
deinen Strahl der Heiligkeit
so durch Herz und Seele dringen,
dass auch wir nach Heil'gung ringen!
2) Du bist rein in Werk und Wesen,
und dein unbeflecktes Kleid,
das von...
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1) Gott, was ist der Leib von Erden,
wo die Sünde sonst gewohnt,
dass er darf zum Tempel werden,
da der Geist im Dunkeln thront,
weil ihn Jesus hochgeacht't
und mit Blut an Gott gebracht!
2) Herr, ich danke dir die Ehre;
so machst du zu Gottes Haus,
was ein Hain der Götzen wäre,
da schaffst du die Greu'l hinaus,
und das Öl...
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1) Gott, was sind wir Menschenkinder?
Wir sind Staub, du bist erhöht.
Großer Gott, was sind wir Sünder
gegen deine Majestät,
dass du dich wohl könntest schämen,
dich noch unser anzunehmen,
und doch unsern Gott dich nennst,
da du unser Elend kennst!
2) Nichts, nichts wird von uns verdienet;
dein Erbarmen hat's getan,
dass du...
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Gott, weil er groß ist,
gibt am liebsten große Gaben,
ach, dass wir Armen
nur so kleine Herzen haben.
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1) Gott, welch ein Denkmal deiner Macht,
welch Bild von jener Welt,
und welch ein Schauplatz deiner Pracht
ist nicht ein Ährenfeld!
2) Hier, wo schon da dein' Allmacht groß,
groß deine Weisheit war,
als auf dein Wort der Erde Schoß
die junge Saat gebar,
3) Hier, wo dann deiner Herrlichkeit
im holden Frühlingsgrün
die ganze...
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1) Gott, wenn auf diesem Erdenrunde
den Geist zu hart des Körpers Fessel drückt.
Wenn er in mancher finstern Stunde,
voll Sorgen sich zu tief zum Staube bückt.
Wenn er es dann nur gar zu leicht vergisst,
dass hier doch erst des Lebens Anfang ist.
2) Wenn dann, vom Schwindel überladen,
sich mit dem Zweifel Ängstlichkeit...
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