Wer kann dich, Herr, verstehen    

1) Wer kann dich, Herr, verstehen,
wer deinem Lichte nahn?
Wer kann den Ausgang sehen
von deiner Führung Bahn?
Du lösest, was wir binden,
du stürzest, was wir bau'n.
Wir können's nicht ergründen,
wir können nur vertrau'n.

2) Wie liegt auf unserm Pfade
oft schweres Hindernis;
doch leitet deine Gnade
uns sicher und gewiss.
Sie lässt dein Heil uns finden
durch Kampf mit Angst und Grau'n.
Wir können's nicht ergründen,
wir können nur vertrau'n.

3) Wer darf, Herr, mit dir rechten
um seiner Tage Los?
Du zeigest deinen Knechten
dich immer gut und groß.
Selbst durch die Nacht der Sünden
lässt sich dein Antlitz schau'n.
Wir können's nicht ergründen,
wir können nur vertrau'n.

4) Am letzten unsrer Tage
umgibt uns noch dein Licht;
drum keiner fürcht und zage,
auch wenn das Herz ihm bricht.
Mag Erdentrost ihm schwinden,
auf dich nur dar er bau'n.
Wir wollen's nicht ergründen,
wir wollen nur vertrau'n.

Auch nach folgender Melodie zu singen: O Haupt voll Blut und Wunden

Text: (1844)
Melodie: (1544), (1603)
CCLI-Nr.: 6222891

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