Von dir, o Vater, nimmt mein Herz    

1) Von dir, o Vater, nimmt mein Herz
Glück, Unglück, Freuden oder Schmerz,
von dir, der nichts als lieben kann,
vertrauensvoll und dankbar an.

2) Nur du, der du allweise bist,
nur du weißt, was mir heilsam ist;
nur du siehst, was mir jedes Leid
für Heil bringt in der Ewigkeit.

3) Ist alles dunkel um mich her,
die Seele müd und freudenleer,
bist du doch meine Zuversicht,
bist in der Nacht, o Gott, mein Licht.

4) Verzage, Herz, verzage nie;
Gott legt die Last auf, Gott kennt sie.
Er weiß den Kummer, der dich quält,
und geben kann er, was dir fehlt.

5) Wie oft, Herr, weint ich, und wie oft
half deine Hand mir unverhofft!
Oft jammert ich untröstbar heut,
und morgen schon ward ich erfreut.

6) Oft sah ich keinen Ausgang mehr;
dann weint ich laut und klagte sehr:
Wo bist du, mein Gott? Schauest du
denn meinem Elend gar nicht zu?

7) Dann hörtest du, o Herr, mein Flehn
und eiltest, bald mir beizustehn;
du öffnetest mein Auge mir,
ich sah mein Glück und dankte dir.

8) Die Stunde kommt früh oder spät,
wo Dank und Freud aus Leid entsteht;
vielleicht dass, eh du ausgeweint,
dir Gott mit seiner Hilf erscheint.

9) Und helfen will er, zweifle nicht.
Er hält getreu, was er verspricht:
"Nicht lassen will ich, Seele, dich;
sei guten Mutes, glaub an mich!"

Text: (1771)
Melodie: (1567)
CCLI-Nr.: 5217113

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