1) Tut mir auf die schöne Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.
2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
lass es deinen Tempel sein.
3) Lass in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
dass mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.
4) Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
lass es mir zur Frucht gedeihn.
5) Stärk in mir den schwachen Glauben,
lass dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
dass es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.
6) Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts lass meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.
In Anspielung an Wallfahrtsund Zionslieder aus dem alttestamentlichen Buch der Psalmen drückt dieses Lied die Situation des Gottesdienstbeginns aus. Aus „Zion“ wird die christliche Kirche, aus dem „Tempel“ das Menschenherz – im Zueinanderkommen von Gott und Mensch. In gut evangelischem Verständnis ist der Gottesdienst nicht nur der Ort von Singen und Beten oder gar einer irrationalen Begegnung mit dem Numinosen, sondern es geht um das Hören auf Gottes Wort, an dem der Verstand ausdrücklich beteiligt ist. Nirgends sonst ist wohl im Kirchenlied die Antwort des jungen Samuel zitiert: „Rede, Herr, dein Knecht hört.“ (1. Sam 3, 9-10). Die Melodie des reformierten Pietisten Joachim Neumann/Neander ist mit ihrem großen Umfang, dem weit ausholenden Gestus und dem lebhaften Rhythmus ein Musterbeispiel für den barocken „Aria“-Typus, der vom Sologesang herkommt, aber von der Gemeinde durchaus nachvollzogen werden kann. (Andreas Marti)
Auch nach folgender Melodie zu singen: Licht, das in die Welt gekommen
Das Lied "Tut mir auf die schöne Pforte" ist in 19 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Evangelisch-Lutherisches Kirchengesangbuch (ELKG²) (2021) Gesangbuch der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) |
109 | ||
3 voices Band 2 (2017) 266 Chorstücke für Konzert, Gottsdienst & Feier |
135 | ||
Lutherisches Gesangbuch (2017) |
200 | ||
Liederbuch Band 1 (2016) |
71 | ||
Kommt und singt (2015) Liederbuch für die Jugend |
168 | ||
Jesus unsere Freude (2011) Gemeinschaftsliederbuch |
178 | ||
Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (2004) Zum Gebrauch bei allen Gottesdiensten der Neuapostolischen Kirche |
100 | ||
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
160 | ||
Reichs-Lieder (1998) Deutsches Gemeinschafts-Liederbuch |
15 | ||
Liederbuch für die Jugend (1995) Geistliche Lieder für Schule und Kindergottesdienst |
110 | ||
Evangelisches Gesangbuch (Stammteil) (1994) Für Gottesdienst, Gebet, Glaube, Leben |
166 | ||
Pfingstjubel (1994) |
508 | ||
Evangelisches Kirchengesangbuch (EKG) (1991) |
129 | ||
Gemeinschaftsliederbuch (1989) |
536 | ||
Gemeindelieder (1978) |
87 | ||
Gesangbuch für die evangelische Kirche A. B. in Rumänien (1974) |
114 | ||
Gesangbuch der Evangelischen (Herrnhuter) Brüdergemeine (1967) |
281 | ||
Sang und Klang (1951) Liederbuch für christliche Jugendarbeit |
15 | ||
Neuapostolisches Gesangbuch (1925) (1925) Zum Gebrauch bei allen Gottesdiensten der Neuapostolischen Gemeinden. |
194 |