1) Licht, das in die Welt gekommen,
Sonne voller Glanz und Pracht,
Morgenstern, aus Gott entglommen,
treib hinweg die alte Nacht;
zieh in deinen Wunderschein
bald die ganze Welt hinein.
2) Gib dem Wort, das von dir zeuget,
einen recht gepriesnen Lauf,
dass noch manches Knie sich beuget,
sich noch manches Herz tut auf,
eh die Zeit erfüllet ist,
wo du richtest, Jesu Christ.
3) Heile die zerbrochnen Herzen,
baue dir Jerusalem
und verbinde ihre Schmerzen;
lass, was vor dir angenehm,
durch der Bundesschriften Zucht
noch erblühn zur ewgen Frucht.
4) Wo du sprichst, da muss zergehen,
was der starre Frost gebaut;
denn in deines Geistes Wehen
wird es linde, schmilzt und taut.
Herr, tu auf des Wortes Tür,
rufe, Heiland, laut zu dir.
5) Es sei keine Sprach noch Rede,
da man nicht die Stimme hört,
und kein Land so fern und öde,
wo dein Wort nicht wird gelehrt.
Lass den hellen Freudenschall,
lass ihn ausgehn überall.
6) Geh, du Bräutgam, aus der Kammer,
laufe deinen Heldenpfad;
strahle Tröstung in den Jammer,
der die Welt umdunkelt hat.
O erleuchte, ewges Wort,
Ost und West und Süd und Nord!
7) Komm, erquick auch unsre Seelen,
mach die Augen hell und klar,
dass wir dich zum Lohn erwählen;
vor den Stolzen uns bewahr.
Ja, lass deinen Himmelsschein
unsres Fußes Leuchte sein.
Mit Zitaten aus Psalm 19 verkündigt dieses Missionslied die Hoffnung auf eine Erleuchtung der dunklen Welt durch Gottes Wort und den Ausblick auf eine Erfüllung der Zeit in seiner Herrschaft. Die Melodie entstand fast 200 Jahre früher für das Morgenlied „Gott des Himmels und der Erden“ (RG Nr. 566). (Andreas Marti)