Herr Jesu, deiner Glieder Ruhm    

1) Herr Jesu, deiner Glieder Ruhm,
du starkes Haupt der Schwachen,
du hast ein ewig' Priestertum,
kannst allzeit selig machen.
Du bist es, der Gebet erhört
und der des Glaubens Wunsch gewährt,
sobald wir zu dir kommen.

2) Du lässt uns durch die Himmelsfahrt
den Himmel offen stehen.
Du hast den Weg geoffenbart,
wie wir zum Himmel gehen.
Der Glaube weiß und hofft gewiss,
du habest uns im Paradies
die Stätte zubereitet.

3) Geht unser Haupt zum Himmel ein,
so werden auch die Glieder,
gewiss nicht ausgeschlossen sein.
Du bringst sie alle wieder.
Sie werden da sein, wo du bist
und deine Herrlichkeit, Herr Christ,
einst als Verklärte sehen.

4) Die sel'ge Hoffnung dieser Zeit
ist nunmehr fest gegründet,
die ewige Gerechtigkeit
wird nun mit Kraft verkündet.
Denn dass von diesem Gnadenrat
der Mensch ein sicher Zeugnis hat,
erscheinst du vor dem Vater.

5) Du gingst ins Heiligtum hinein
kraft deiner heilgen Wunden
und hast ein ewiges Befrei'n,
verherrlichter, erfunden.
Du hast allein durch deine Macht
uns die Gerechtigkeit gebracht,
die unaufhörlich währet.

6) Zieh uns dir nach, so laufen wir,
lass uns ein himmlisch' Wesen
in Worten, Werken und Begier
von nun an, Herr, erlesen.
Zieh unser Herz dem Himmel zu,
lass uns den Wandel, Schutz und Ruh'
nur in dem Himmel haben.

7) Was droben ist, lass künftighin
uns unablässig suchen.
Was drunter ist, das lass uns fliehn,
lass uns die Sünd' verfluchen.
Weg, Welt, dein Trost und Lust und Schein
ist viel zu elend, viel zu klein
für himmlische Gemüter.

8) Gib, Jesu, dass mein Herz vergisst,
was nur dahinten bleibet,
dass es nach dem, was künftig ist,
mit aller Kraft sich treibet.
Und mangelt mir die Kraft von mir,
gib Kraft, zieh mich nach dir,
damit ich könne laufen.

9) O Kleinod, das im Himmel strahlt,
ich will nach dir nur laufen.
O, Perle, die die Welt nicht zahlt,
ich will dich hier nicht kaufen.
O, Erbteil voll Zufriedenheit,
o, Himmel voller Seligkeit,
sei mein aus Jesu Gnaden!

10) Ich eile deinem Ölberg zu,
dies ist dein Auffahrtshügel.
Mein Morgenstern, ach, gib mir du
der Morgenröte Flügel.
Mein Glaube seie Taubenart,
die Flügel meiner Himmelfahrt
sei'n Liebe und Verlangen.

11) Wann fahr ich auf aus so viel Not,
wann komm ich, Heilserstatter,
zu deinem zu meinem Gott,
zu dein' und meinem Vater?
Wann komm ich einst zu dir, mein Licht,
wann sehe ich dein Angesicht?
Komm, Jesu, hol mich. Amen.

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr