1) Herr, ein ganzer Leidenstag
ist nun überwunden.
Ach, wie viel der Mensch vermag,
das hab ich empfunden.
Wie gebrechlich ist die Kraft,
wie verzagt der Glaube!
Wenn dein Arm nicht Hilfe schafft,
liegen wir im Staube.
2) Ach, wie könnt ich diese Nacht
ohne dich bestehen?
Ohne deine Huld und Macht
müsst ich ganz vergehen.
Trübe fällt der Abend ein,
stille wird’s auf Erden;
doch in diesem Kämmerlein
wird’s so still nicht werden.
3) Jedes Auge tut sich zu,
alles sucht den Schlummer;
doch hier ist noch keine Ruh,
denn es wacht der Kummer.
O so komm und bleibe hier
bei dem armen Kranken;
liebster Jesu, schenke mir
tröstliche Gedanken!
4) Zieh empor das matte Herz
aus der finstern Höhle,
salbe diesen Leib voll Schmerz
mit dem Lebensöle!
Herr, du kannst die Furcht und Pein
in der Seele stillen.
Lass mich ganz ergeben sein
in des Vaters Willen!
5) Wenn ich diese ganze Nacht
wachen muss und weinen:
Herr, du bist's, der bei mir wacht;
du wirst mir erscheinen.
Du wirst in der Dunkelheit
freundlich mit mir sprechen,
sollte gleich vor Traurigkeit
mir das Wort gebrechen.
6) Wo ich auch gebettet bin,
lieg ich dir in Händen;
wo mein Auge siehet hin,
wird’s zu dir sich wenden.
Mein Gebet bestärke du,
lass es nicht ermatten;
lass mich finden sanfte Ruh
unter deinem Schatten!
Das Lied "Herr, ein ganzer Leidenstag" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
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Evangelisches Kirchengesangbuch (EKG): Regionalteil Württemberg (1953) |
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