Herr, beuge mich    

1) Herr, beuge mich! Wie Du das Korn,
das goldne, beugst im Morgenhauch;
vor Deines Heil'gen Geistes Wehn,
da beuge mich in Demut auch.

2) Und wenn das trotzig Herz sich wehr,
dem Geist zu folgen, wenn Er wirkt,
so komm im Feuer, Kraft des Herrn,
verbrenne, was sich Dir verbirgt!

3) Wie sich die Welle vor dem Sturm
tief beuget, beuge mich vor Dir,
und wie am Ufer sie zerschellt,
gib im Zerbrechen Segen mir!

4) Herr, beuge mich! Wie Du den Lauf
der Ströme hältst in Deiner Hand,
so leite Ströme Deiner Kraft
dahin, wo jetzt noch dürres Land!

5) Wie sich die Rebe beugt und fügt,
wie es der Gärtner haben will:
gib, dass ich nichts mehr suche selbst,
nein, Dir mich beuge froh und still!

6) Herr, beuge mich! Mach aus dem Ton,
der doch zu nichts sonst für Dich wert,
ein Dir gebräuchliches Gefäß,
das Dich gebeugt, gereinigt ehrt!

Text:
Melodie: (1790)
CCLI-Nr.: 5570630

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