Du Lebensbrot, Herr Jesus Christ    

1) Du Lebensbrot, Herr Jesu Christ,
Mag dich ein Sünder haben,
Der nach dem Himmel hungrig ist
Und sich mit dir will laben,
So bitt' ich dich demütiglich,
Du wollest so bereiten mich,
Dass ich recht würdig werde.

2) Auf grüner Aue wollest du
Mich diesen Tag, Herr, leiten,
Den frischen Wassern führen zu,
Den Tisch für mich bereiten.
Ach, ich bin sündlich, matt und krank,
Lass, Herr, mich deinen Gnadentrank
Aus deinem Becher schmecken!

3) Du angenehmes Himmelsbrot,
Du wollest mir verziehen,
Dass ich in meiner Seelennot
Zu dir muss kläglich schreien;
Dein Glaubensrock bedecke mich,
Auf dass ich möge würdiglich
An deiner Tafel sitzen!

4) Tilg allen Hass und Bitterkeit,
O Herr, aus meinem Herzen,
Lass mich die Sünd' in dieser Zeit
Bereuen ja mit Schmerzen;
Du heißgebratnes Osterlamm,
Du meiner Seele Bräutigam,
Lass mich dich recht genießen!

5) Zwar ich bin deiner Gunst nicht wert,
Als der ich jetzt erscheine
Mit Sünden allzuviel beschwert,
Die schmerzlich ich beweine.
In solcher Trübsal tröstet mich,
Herr Jesu, dass du gnädiglich
Der Sünder dich erbarmest.

6) Ich bin ein Mensch, krank von der Sünd',
Lass deine Hand mich heilen!
Erleuchte mich, denn ich bin blind;
Du kannst mir Gnad' erteilen.
Ich bin verdammt, erbarme dich;
Ich bin verloren, suche mich
Und hilf aus lauter Gnaden!

7) Mein Bräutigam, komm her zu mir
Und wohn in meiner Seelen;
Lass mich dich küssen für und für
Und mich mit dir vermählen!
Ach, lass doch deine Süßigkeit
Für meine Seele sein bereit
Und stille ihren Jammer!

8) Du Lebensbrot, Herr Jesu Christ,
Komm selbst, dich mir zu schenken!
O Blut, das du vergossen bist,
Komm eiligst, mich zu tränken!
Ich bleib' in dir und du in mir,
Drum wirst du, meiner Seelen Zier,
Auch mich dort auferwecken.