1) Dank sei dir, Richter aller Welt,
dass du der Feinde Macht zerschellt,
die sich so stolz erhoben.
Was immer Böses sie erdacht,
sie sind wie ein Gewölk der Nacht -
vor deinem Glanz zerstoben.
2) Du widerstehst ins Angesicht
dem Frevel, ziehst vor dein Gericht,
die dein Gebot zertreten.
Vertrieben hast du Feind um Feind
und keiner hat umsonst geweint,
der deine Hilf' erbeten.
3) Wie auch die Welt dein Recht verwirrt,
wir haben deinen Arm verspürt,
der Trug und Hader schlichtet.
Du bleibst des Armen Schutz und Rat,
hast über Mord und Missetat
den Richtstuhl aufgerichtet.
4) Noch gilt auf Erden dein Gesetz.
Wer es zerreißt, ins eigne Netz
verstrickt stürzt er zu Boden.
Schon naht dein Tag, vergesst es nicht,
der aller Welt ihr Urteil spricht,
lebendigen und Toten!
5) Es währt noch eine kleine Zeit,
dann wandelst du das bittre Leid
in einen frohen Reigen.
Wer überwindet, wird gekrönt,
doch jedem, der dein Recht verhöhnt,
wirst du den Meister zeigen.
6) Sei ferner gnädig uns, o Gott,
mach deiner Feinde Hohn zu Spott,
lass uns die Furcht nicht knechten!
Erweck in deinem Volk den Mut,
des Glaubens, dass wir bis aufs Blut
dein heilig' Recht verfechten!