Buch bestellen

Sei zufrieden (Prediger)

Autor: Warren W. Wiersbe

„Nichtigkeit der Nichtigkeiten“, klagte Salomo, „Alles ist Nichtigkeit!“ Salomo gefiel dieses Wort. Er benutzte es im Prediger etwa 37 Mal, während er über das Leben unter der Sonne schrieb (…). Aus menschlicher Sicht erscheint das Leben sinnlos, und man kann leicht pessimistisch werden. Der jüdische Schriftsteller Sholom Aleichem beschrieb das Leben einst als „ein Furunkel auf einer Blase auf einem Krebsgeschwür.“ Diese Definition kann man fast körperlich spüren! Der amerkinasche Dichter Carl Sandburg verglich das Leben mit „einer Zwiebel – man schält die Lagen nach und nach ab, und manchmal weint man dabei.“

Mit diesen anregenden – oder besser pessimistischen – Zitaten fängt die Auslegung zum Buch Prediger an. Schon die einzelnen Titel der ganzen Kommentarreihe regen mit einer „Sei…“-Aufforderung zum Lesen an. So auch dieser Titel, der einen anregt, sich tiefer mit dem Buch Prediger zu beschäftigen.

Das Niveau des Kommentars ist dabei gezielt ganz einfach gehalten, sodass ihn jeder interessierte Laie verstehen kann. Dennoch ist die Auslegung dabei nicht langweilig oder oberflächlich. Immer wieder gelingt es dem Autor, komplizierte Sachverhalte einfach zu erklären. In diesem Band gelingt es Wiersbe die auf den ersten Blick lose zusammenhängenden Erkenntnisse des Autors, gut zu strukturieren. Immer wieder kann man sich in die Lage Salomos versetzen, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens verschiedene Instanzen israelischer Kultur durchwandert, z.B. den Gerichtssaal, den Marktplatz, die Starße und schließlich den Palast (vgl. hierzu Prediger 4). Meist gelingt es dem Autor auch eine Anwendung auf unsere Zeit anzuzeigen.

Nachteilig sehe ich hierbei, dass diese Anwendungen oft nicht ganz in unsere europäische Umgebung passen. Natürlich richtete sich der Autor ja auch ursprünglich an ein amerikanisches Publikum. Abgerundet wird das Buch mit „Fragen zum Bibelstudium“, die man selbstständig nach jedem Kapitel bearbeiten kann.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Sergej Pauli
 Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika